Japan

Was abschließend noch gesagt werden muss Teil 2

Gehen wir jetzt mal weg vom Umweltschutz und hin zu den Menschen. Fakt ist: Japan freut sich über Besuch! Egal wo wir waren, ob in der Weltmetropole Tokyo oder beim Canyoning mitten im Nichts. Überall wurden wir herzlich empfangen. Dem Japaner ist es wichtig, dass es den Gästen in seinem Land gut geht und dass es ihnen an Nichts fehlt. Egal wen wir um Hilfe gefragt haben jeder gab auf die netteste Art und Weise sein Bestes! Damit sind wir auch schon beim nächsten Punkt.

Bei unseren Vorbereitungen auf diese Reise hörten und lasen wir überall, dass kein Japaner auch nur ansatzweise verständliches Englisch spricht. Wir müssten schon Hände und Füße nutzen und am besten Japanisch sprechen. Wir sind froh, dass uns das nicht bestätigt wurde. Die Japaner haben Englisch schon in der Grundschule. Sie nutzen dort nur ein für den Alltag relativ schlechtes System, welches die Schüler einzig und alleine auf einen Bestimmten großen Englisch Test vorbereitet. Dieser Test zielt vor allem auf die richtige Grammatik ab. Allerdings nicht auf den Sprachgebrauch im Alltag. Dennoch verstehen die meisten Japaner was man von ihnen möchte, wenn es sich um einfache Dinge handelt. Nach dem Weg fragen, die richtige U-Bahn, eine Sehenswürdigkeit oder eine einfache Unterhaltung mit den üblichen Fragen. Wo kommt ihr her? Wie lange bleibt ihr? Wo wollt ihr hin? Mit einigen jüngeren Japaner waren auch ausschweifendere Unterhaltungen problemlos möglich. In der ländlichen Region wurde es dann doch schwer, aber auch da wusste man sich zu helfen. Entweder haben die Jüngeren für die Älteren übersetzt oder aber der Google Übersetzter wurde zur Rate gezogen.

Wo wir grad bei den älteren Japanern sind. Obwohl sie täglich 12 – 16 Stunden arbeiten und kaum Freizeit haben scheinen Japaner im Alter unglaublich fit zu sein. Schlafen auf dem Fußboden und sitzen auf den Knien am Flachen Tisch scheint ihnen keine Probleme zu machen. Die Bewegungen wirken nahezu Jugendlich. Außerdem haben wir keine Menschen mit Rollatoren oder Rollstühlen gesehen. Ob es diese wirklich nicht gibt, oder ob sie einfach im Stadtbild nicht auftreten, weil sie von der Familie komplett zu Hause versorgt werden bleibt in Frage zu stellen.

Wir waren ja viel im Zug und in Metros unterwegs. Etwas was für uns super ungewöhnlich war, ist dass alle entweder sofort einschlafen im Zug oder aber mit ihrem Handy spielen. Ich hänge mal die entsprechenden Beweisbilder an. Außerdem sieht man keine Graffitis oder andere Beschmierungen oder Beschädigungen in oder an den Zügen.

Die Straßen, selbst in den Großstädten sind erstaunlich sauber. Es liegt kein Müll rum. Rauchen ist oft auf den öffentlichen Straßen verboten und in Gaststätten erlaubt. Wenn doch draußen geraucht wird wirft niemand seine Zigarettenstummeln auf die Straße, sondern sie haben alle kleine mobile Aschenbecher dabei. Obdachlose gehören ebenfalls nicht ins Stadtbild.

Im Restaurant bekommt man zu seinem Essen immer Wasser mit Eis. Und zwar nicht nur ein Glas, sondern es wird sofort nachgefüllt, sollte es leer sein. Trinkgeld geben ist übrigens nicht üblich. Außerdem gibt es häufig eine Art Klingel am Tisch. Das heißt man hat so lange wie man eben braucht Zeit in der Karte zu stöbern und sollte die Entscheidung gefallen sein klingelt man und der Kellner nimmt die Bestellung auf. So läuft es auch bei Nachbestellungen. Man wird nicht zwischendurch am Tisch gestört. Wir empfanden das als sehr angenehm, gerade wenn es für uns nicht so leicht war die Karte zu verstehen und wir etwas länger brauchten.

 

Das war auch schon meine grobe Zusammenfassung von Allem was uns so aufgefallen ist. Einfach mal grob aufgezählt. Japan ist toll! Fahrt da unbedingt hin und macht euch euer eigenes Bild

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Gast im Land der aufgehenden Sonne. Was abschließend noch gesagt werden muss.

Japan liegt im Pazifik und besteht aus insgesamt 6852 Inseln. Flächenmäßig ist es der viertgrößte Inselstaat der Welt. Umgeben wird das Land von Russland, China, Nordkorea, Südkorea und Taiwan. Die ca. 126 Millionen Einwohner konzentrieren sich auf die 4 Hauptinseln Hokkaido, Honshu, Shikoku und Kyushu. Eine große Gebirgskette zieht sich durch das ganze Land und nimmt ca. 2/3 der Landfläche ein. Während sich Industrie, Landwirtschaft und Besiedelung nur auf 20% der Landfläche beschränken. Ja und das bringt mich auch gleich zu meinem 1. Anliegen. Es ist und auf dem Weg durch dieses wunderschöne Land das Ein oder Andere aufgefallen. Die Ballung der Menschen auf diese vergleichsweise kleine Fläche ist  deutlich spürbar. Sobald wir aus den Städten heraus fuhren wurde es schlagartig ruhiger und vor allem grüner! 66% Japans sind durch Wälder bedeckt. Die Berge erstrahlen in den verschiedensten grün Tönen. Diese wunderschöne Natur gilt es natürlich zu Schützen und aufrecht zu erhalten.

Kommen wir erstmal zu den Fakten. Japan verbraucht so viel verflüssigtes Erdgas, wie kein anderes Land, ist zweitgrößter Importeur von Kohle und drittgrößter von Erdöl. Das lässt sich mit einer ganz logischen und dennoch einschneidenden Konsequenz aus der Nuklearkatastrophe von Fukushima begründen. Seit diesem Ereignis wurden alle 48  Kernkraftwerke vom Netz genommen. Da der Import all dieser Energielieferanten natürlich eine kostspielige Angelegenheit ist dauerte es nicht lange bis die Regierung das daraus resultierende Defizit bemerkte. Nun wird sich stetig bemüht Kernkraftwerke wieder ans Netz zu nehmen. Allerdings unter deutlich erhöhten Sicherheitsauflagen. 4 von den 48 Kraftwerken erfüllen diese bis jetzt und dennoch sind sie bis dato nicht am Netz angeschlossen. Grund dafür ist eine Auflage des obersten Gerichtshofes, welcher den Nachweis fordert, dass sich diese Kraftwerke in einem Erdbeben sicheren Gebiet befinden. Die Kontinentalplatten sind in dieser Region nach wie vor in Bewegung und Erdbeben gehören in vielen Regionen zur Tagesordnung. Ob diese Erdbebensicherheit also nachgewiesen werden kann bleibt ab zu warten.

Vielleicht auch aus diesem Grund wurde ein Fördergesetz für Erneuerbare Energie nach deutschem Vorbild verabschiedet. Der Hauptnutzen wird hier aus der Solarenergie gezogen. Vor allem im Sommer. Denn hier gibt es in jedem noch so winzigen Geschäft eine Klimaanlage und der Energieverbrauch steigt dadurch in den Heißen Monaten extrem in die Höhe.

Ein Anfang ist also gemacht und dennoch ist uns etwas aufgefallen, was wohl vor allem durch das europäische Auge kritisch betrachtet wird. Bereits nach den ersten 2 Tagen in Tokio sahen wir uns im Besitz von 30 Plastiktüten. Wir waren nicht großartig shoppen bis dato. Lediglich die Versorgung mit Lebensmitteln und Getränken hat diese unfassbar hohe Zahl ausgelöst. Wenn ich beispielsweise in einem 7 Eleven ein Sandwich, ein Nachtisch, Kekse und etwas zu trinken kaufe. Mein Sandwisch ist in Plastik eingewickelt und wird so in die Tüte gesteckt, zu meinem Nachtisch bekomme ich Plastikbesteck welches nochmals extra in Plastik verpackt ist, meine Kekse in der Großen Tüte sind jeder nochmal einzeln in kleine Tütchen verpackt und es gibt immer ein in (natürlich) Plastik verpacktes Feuchttuch, damit ich mir vor dem Verzerr auch die Hände waschen kann. Nun wäre es leicht ab zu tun, indem man sagt, ok wir sind hier im Urlaub und als Touristen nutzen wir solche Angebote natürlich häufiger, als die Japaner, die sicher immer schön zu Hause essen. Nur leider ist dem nicht so. Ein Japaner Arbeit ca. 12-16 Stunden am Tag und schlicht keine Zeit sich selbst etwas zu Essen zu kaufen. Dass ist auch der Grund warum es Läden wie den 7 Eleven an jeder Ecke gibt. Sie holen sich ihr Essen und verbrauchen dabei genau so viel Plastik wie wir als Touristen. Wir haben immer wieder versucht, unseren Verbrauch zu reduzieren, was allerdings auf Grund der Sprachbarriere dann doch etwas schwierig wurde. Selbst wenn wir schon 3 Tüten am Arm baumeln hatten und z.B. einen Apfel kauften, gab es für diesen eine extra Tüte. Wenn ich diesen dann schnurstracks in eine der vorhandenen Tüten verschwinden ließ, bevor die Verkäuferin eine neue raus holen konnte erntete ich oft freundliche aber leicht irritierte Blicke. Hier gibt es für die Japaner definitiv noch viel zu tun! Um es nochmal zu verdeutlichen. Als es regnete holten natürlich alle ihre Schirme raus. So weit, so gut. Führte der Weg dann aber in den Nächsten Supermarkt oder die nächste Shoppingmeile Stehen schon extra lange Plastikhüllen am Eingang bereit. Damit packen sie den Schirm ein, damit er nicht alles voll tropft. (Hätten wir uns so ein Ding womöglich über die tropfenden Regenjacken ziehen sollen???) Diese werden dann natürlich auch nicht wieder verwendet, sondern schön beim Verlassen der Einrichtung in Müll geschmissen, damit ich mir im Kaufhaus gegenüber eine neue nehmen kann. Sowas löste bei mir nur Kopfschütteln aus.

 

Fortsetzung folgt…...

Abschied vom Land der aufgehenden Sonne

4.30Uhr der Wecker klingelt nicht. Ich hab ihn ausgestellt da ich bereits seit 4 Uhr wach liege und darüber nachdenke, wo bloß diese 3 Wochen geblieben sind. Wir haben so unfassbar viel erlebt, gesehen und gefühlt. Das alles soll jetzt schon wieder vorbei sein? Sieht wohl so aus. Ich krabble aus meiner Kapsel. Zähne putzen, Schlafanzug und Zahnbürste in Rucksack schmeißen und 5 Uhr mit Lars an der Rezeption treffen. Alles andere hab ich am Abend vorher gepackt um Zeit zu sparen. Der Check Out ist schnell erledigt und dann spazieren wir voll bepackt durch das verschlafene Tokyo. Hier und da nehmen ein paar Händler ihre Ware für den neuen Tag entgegen. Im 7eleven sind die Regale noch leer und es wird gerade die frische Ware eingeräumt als wir uns Frühstück holen. Der Kaffee tut gut. Die Sonne steigt glühend über der Stadt auf, als wir mit dem Zug die 1 Stündige Fahrt Richtung Airport antreten. 

 

Wir fliegen vom Narita Airport aus. Der ist etwas kleiner als der Große innerhalb der Stadt. Dafür sind die Flüge dorthin aber Günstiger und dank des JR-Tickets kommt man auch problemlos und stressfrei ins Zentrum. Der Flughafen ist aber trotzdem groß genug, als dass wir aufpassen müssen an der richtigen Haltestelle aus zu steigen, denn es gibt extra einzelne für die verschieden Terminals. Unsere großen Rucksäcke werden wir schnell los. Ich meinen mit 14,5KG und Lars mit 15.6KG. Unsere Souvenirs sind schuld! Nach der Sicherheitskontrolle holen wir uns unseren Stempel im Pass ab. Sieht genauso aus wie bei meinem Tattoo! Echt cool! Bis der Flieger geht bleiben uns noch gut 2 Stunden, die wir uns mit Bummeln vertreiben wollen. Die 3 Tax Free Läden sind schnell abgearbeitet und so bleibt uns nichts anderes übrig, als die bequemen Liegestühle auf der Sonnenseite des Terminals aus zu testen. Schön die letzten Strahlen aufnehmen. Brutzeln!! Hier werden wir hinter der riesen Glasscheibe gebraten. Keine 2 Minuten bleiben wir sitzen, gucken uns Wortlos an und flüchten auf die Schattenseite. Kann ja auch echt keiner ahnen! Der 1. Flugabschnitt geht von Tokyo nach Amsterdam. 11 Stunden werden wir der Sonne hinterher fliegen. Wir haben erneut gute Plätze, die Stewardessen sind nett, Der Flug ruhig, das Essen gut und die Filmauswahl hervorragend. 1 Stündchen machen wir beide die Augen zu. Das muss reichen. In Amsterdam scheint es zunächst ordentlich knapp mit der Zeit, da unser Flug auch schon mit 15 Minuten Verspätung ankam. Wir stehen ewig an bei der Security, müssen erneut durch die Passkontrolle und ne Toilette wäre grad auch nicht schlecht. Endlich am Gate angekommen sehen wir an der Anzeige Tafel, dass unser Flug ½ Stunde Verspätung hat, gut zu wissen! Die letzte Etappe nimmt nur eine Stunde Flugzeit in Anspruch und dennoch bekommen wir einen Snack und Kaffee! Den stürzen wir brühend Heiß hinunter, wer braucht schön ne Speiseröhre?! Bevor der Landeanflug schon wieder beginnt. In Hamburg fühl ich mich immer noch nicht wie zurück in Deutschland. Das wird wohl noch kommen. Wir werden von hier zum Glück abgeholt. Nur ins Auto setzten müssen wir uns, schon sind wir wie von Zauberhand zu Hause! Es uns dort erwartet hätten wir wirklich nicht gedacht. Ich hab einen bunten Geburtstagstisch, überall sind Astern verteilt, der Kühlschrank ächzt unter seiner Last und selbst der Obstteller ist bis zum Rand gefüllt! Perfekt! So kann man doch gut zu hause ankommen. 

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Danke Tokyo

Heute wird mal ausgeschlafen. Den letzten Tag in Japan sollte man nicht in Hektik ausarten lassen. Deshalb haben wir uns nicht so viel vorgenommen, sondern nur 2-3 Kleinigkeiten.

Natürlich gönnen wir uns heute nochmal ein anständiges 7eleven Frühstück, soviel Zeit muss sein. Anschließend führt uns Lars, der Innenstadtnavigator vom Reisebüro „Sushi Blitz“, gekonnt zur ersten und Einzigen Attraktion des Tages. Das Tokyo Kamera Museum. Für nur 300 Yen Eintritt p.P. macht mein Kameraherz ein kleinen Freuden Hüpfer. Hier gibt es so einige Schätze zu bestaunen. Uralte Holzkästen, alte Balgenkameras, die komplette Entwicklungsserie der Canon und Nikon Kompaktkameras, alte Speichermedien, Objektive im Querschnitt, Kameras im Querschnitt und Kameras in ihre Einzelteile zerlegt. Ich kann mich gar nicht satt sehen an diesen wunderschönen alten Kameras von Früher. Die hatten noch richtig Charme und was da alles an Mechanik so verbaut war! Der Vergleich ist schon echt beeindruckend. Eine komplett zerlegte analoge Kamera im Vergleich zu einer Digitalen. Es war leider nicht erlaubt, auch nur ein einziges Bild zu schießen. Das in einem Kameramuseum. Schon irgendwie nicht so passend. Naja.. aber manche Regeln sind einfach nicht dazu gemacht sich daran zu halten, ich konnte nicht anders, als heimlich ein paar Handy Bilder zu machen.

Die älteste hier ausgestellte kompakte Kamera ist sogar eine Deutsche. Wer hätte das gedacht, in einem innovativen Land wie Japan welches eine Marktführende Position in der Kameraentwicklung hat. Die Leica vom deutschen Chefkonstrukteur Oskar Barnack ist aus dem Jahr 1923!

Zum Ende des Rundganges sind sogar neue Kameramodelle so ausgestellt, dass man sie ausprobieren kann. Ich bin ja sonst kein Museumsfan, aber hier ist es geil!

Nach der ganzen Aufregung brauch ich erstmal einen Kaffee und Lars hat sich für seine Geduld was zum Magen füllen verdient. Das Loch in seinem Bauch möchten wir auf besonders spannende Weise im Ninja Restaurant stopfen. Doch die Ninjas scheinen gestern Party gemacht zu haben, denn der Laden ist um kurz nach 1 noch zu. Gut, dann kommen wir eben fürs Abendessen wieder. So schnell kriegen sie uns nicht abgewimmelt. Also schlendern wir durch die Straßen auf der Suche nach einem netten Café. Was hier zur Mittagszeit los ist geht auf keine europäische Kuhhaut.  Alle Diejenigen, die mit ihrem weißen Hemd, Anzughose und Aktentasche am Morgen in den Zug gequetscht werden, scheinen wohl mittags alle auf einmal zur Mittagspause freigelassen zu werden. In genau diesem Einheitsoutfit, nur dass sie jetzt alle eine Karte am Schlüsselband um den Hals tragen.  Ob es damit wohl irgendwo Rabatt gibt? Dann möchte ich bitte auch mit in den Einheitsbrei eintreten. Wir finden schließlich ein gemütliches Café in dem man sogar Draußen sitzen kann. Das ist allgemein in Japan sehr schwer zu finden. Hier halten wir es jedenfalls eine ganze Weile aus. Lars sucht sich ein leckeres Sandwich aus, womit das Loch im Bauch gefüllt wird. Dazu hat er ein Blaubeerkaltgetränk und ich einen kalten Maron Kaffee. Nach dieser ausführlichen Pause in der wer gebannt die Jagt der hungrigen Weißhemden verfolgen, machen wir uns auf eine kleine Bummeltour. Just in diesem Moment leeren sich die Straßen auf Schlag. Nur vereinzelte Nachzügler huschen geschwind zurück an ihre Schreibtische. Wir schlendern gemütlich durch die Straßen, kaufen ein paar letzte Souvenirs und saugen so viel Japanluft wie möglich ein. Hust hust! Okay vielleicht ist das in Tokio keine gute Idee.

Ich habe mir gewünscht abschließend nochmal in die tolle Bücherstraße von unserem 1. Tokyo Aufenthalt zu gehen. Auf dem Weg dorthin landen wir in dem Stadtteil Akihabara, welches auch als Elektrik Street bezeichnet wird. Dieser Abstecher war wirklich aus Versehen und wir werden völlig erschlagen. Leuchtende Reklametafeln springen aus allen Richtungen in unsere Gesichter, aus den Läden brüllen uns quietschende Annemie Stimmen in die Ohren und auf den Straßen laufen uns lebendige Annemie Figuren über die Füße. Muss man mal gesehen haben, reicht jetzt aber auch. Bloß schnell weg aus dieser Parallelwelt aus bunten schrillen Farben. Da kommt uns anschließend der normale Großstadtlärm schon fast wie Vogelgezwitscher vor. Der Duft der Bücherstraße strömt uns entgegen und der Herzschlag entspannt sich wieder ein wenig. Einfach herrlich hier! Aus Versehen passieren wir auch noch den Judoladen und da springt doch glatt noch ein T-Shirt in die Einkaufstüte. Gegen solchen Spontanen Angriffe darf man sich nicht wehren, sonst wird es sehr gefährlich.

Mittlerweile überströmt uns ein lauwarmer Nieselregen und der Himmel ist ganz grau verhangen. Die Stadt hat wohl gemerkt, dass es für uns morgen wieder zurückgeht. Klatschnass und hungrig kommen wir am Ninja Restaurant an. Es gibt einen Einlasserninja. Dieser sagt uns dass es in dieser Lokalität einen Mindestumsatz gibt. 4000 Yen pro Person. Inklusive Getränke…. Nein Danke wir verzichten. Sushi ist doch eh ein viel besseres Abschlussessen!

 

Nach ewigem Suchen finden wir dann völlig ausgehungert und schon etwas grummelig das gewünschte Sushi Restaurant. Direkt am Tresen nehmen wir Platz. Uns gegenüber der Sushi Koch, der nur auf unsere Bestellung wartet um diese dann frisch zu zubereiten. Wahnsinnig schnell flitzen seine Hände über die Zutaten und Ratz Batz steht ein kleines Kunstwerk vor uns, was noch dazu verdammt lecker ist! Gut Satt packen wir im Hostel schon mal ein bisschen die Rucksäcke und entspannen noch ein Wenig. 

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Abschied und Widerkehr

Oder... Schwarz Fahren in Japan

8 Uhr am Frühstückstisch. Vor meiner Nase eine Miso Suppe, Reis, Salat, Bratwürstchen, gebratener Fisch, Seegras, Kürbis, Bohnen und ein grüner Tee. Nein ich hab mich nicht verschrieben. Das ist wirklich Frühstück, kein Mittag. Wir hauen ordentlich rein, achten aber penibel darauf nicht zu viel leer zu machen, damit hier auch keiner denkt wir würden vielleicht nicht satt werden. Ich mache den Fehler und trinke meine Miso Suppe komplett aus. Die ist einfach zu lecker! Prompt wird mir eine 2. Schale angeboten. Ich versuche möglichst höflich ab zu lehnen und mache deutlich, dass ich mehr als gut gesättigt bin. Anschließend regeln wir das Finanzielle und quatsche im Rahmen der Möglichkeiten noch mit Mori und ihrer Mutti. Ich blinzle nur kurz und mit einem Mal stehen die Beiden (locker einen Kopf kleiner als ich) neben und vor mir und staunen sich ganz offensichtlich ein Loch in Bauch. Meine Haare werden ganz genau betrachtet und angefasst, meine Ohrringe von allen Seiten begutachtet und jeder Strich meiner Tattoos bestaunt. Anschließend machen sie noch eine Geste die so viel sagt, wie „dann auch noch so groß“. Lars und ich müssen mächtig schmunzeln. Wir hatten ja schon früher die Vermutung, dass wir für die Bewohner hier etwas Besonderes sind. Seit Beppu werden wir ziemlich offensichtlich aber nicht aufdringlich beobachtet. Zum Anfang dachte ich noch ich hätte noch Kekskrümel auf der Nase oder so. Aber nach dem 20. Mal Nachgucken hab ich diese Vermutung verworfen. Da wir jetzt auf dem Lande sind ist es schlicht und einfach was ganz besonderes für Mori und die Andere, uns zu Gast zu haben. Ich ertrage es wohlwollend. Wir werden hier so wunderbar versorgt und behütet, warum sollen sie sich uns nicht etwas genauer ansehen?! Gestern hat Yochi noch erzählt, dass außer uns nur ein einziger anderer Europäer, auch ein Deutscher, das Canyoning gemacht hat. Wir haben verspochen ordentlich die Werbetrommel zu schlagen. Also Leute wer rastet der rostet! Packt die Rucksäcke und ab zum Canyoning nach Japan!

Unsere Rucksäcke packen wir mittlerweile schon im Schlaf und ganz schnell ist es auch schon an der Zeit sich zu verabschieden. Beide Gastgeberinnen haben uns sehr zeitig zum Bahnhof gebracht und gemeinsam auf den Zug gewartet. Wir wurden herzlichst verabschiedet. Sie versuchen uns irgendwie deutlich zu machen, dass wir liebe, nette Menschen sind… oder so ähnlich. Lars und ich versuchen anders herum irgendwie unsere Dankbarkeit zum Ausdruck zu bringen und zu zeigen, wie wohl wir uns gefühlt haben. Lange winken sie uns hinterher, als der Zug an fährt. „Jetzt kehrt wieder etwas Ruhe in euer Dörfchen ein.“ Denke ich still bei mir. Heute steht nun der längste und zugleich letzte Abschnitt unserer Japanreise an. Bis nach Tokyo sind es gut 900 Kilometer. Mit Hilfe des ultra, mega schnellen Schinkansen brauchen wir dafür gut 8 Stunden. Zu Beginn sitzen wir natürlich noch in kleinen Bummelbahnen, die uns zurück in die Zivilisation führen. Draußen hat es sich so richtig eingeregnet bei angenehmen 25 Grad. Es hängen schwere Wolken zwischen den Bergen, die schnaufend versuchen die steilen Hänge hoch zu klettern. Ein toller großer Adler fliegt ein Stück zwischen dem Fluss und uns mit. Bis er potentielle Beute erspäht und plötzlich in die Tiefe schießt. Die Häuser treten wieder zahlreicher auf, die Straßen werden größer und breiter. Ich ziehe Lars beim Kartenspielen ab und nutze es aus dass er ständig schläft in den Zügen. Außerdem schreibe ich schon mal die Texte für den Blog vor. Wir sind gerad eine Stunde auf der letzten 3 stündigen Etappe mit dem Schinkansen unterwegs, als der Schaffner nach den Fahrkarten fragt. In gewohnter Routine und völlig gelassen zeigen wir ihm unseren JR Pass. Er fragt wo es hingehen soll. Tokyo! Tjoa dieser Shinkansen ist einer von den zweien, die wir mit diesem Pass nicht nutzen dürfen. Um sicher zu gehen, dass ich sein Englisch verstanden hab zeigt er uns das Kleingedruckte im JR Ticket. Im gleichen Atemzug wird aber deutlich gemacht, dass das gar nicht schlimm sei und wir im nächsten Bahnhof einfach in einen der anderen Shinkansen umsteigen können. Theoretisch ist es auch möglich, die Tickets im Zug zu kaufen, doch als er uns den Preis p.P. nennt fällt die Entscheidung dagegen nicht so schwer. Er schreib uns genau auf, welches der richtige Shinkansen am nächsten Bahnhof ist und wann der Abfährt. So sitzen wir keine 20 Minuten im richtigen Shinkansen immer noch mit Kurs auf Tokyo.

 

Heute haben wir eine ganz besondere Unterkunft. Ein so genanntes Kapselhotel. Diese wurden Ursprünglich für Geschäftsleute auf Reisen angeschafft. Man bekommt Alles was man braucht.  Handtücher, Zahnbürste, Duschbad, Jukatse (was wir schon im Tempel an hatten), Dusche, Onsen, Sauna, Kaffee und Tee. Geschlafen wird in einer Kapsel, die mich aneinander gereiht irgendwie an Bienenwaben erinnern. Die Kapsel haben am Fußende ihre Eingang und dort werden sie nur mit Stoffvorhägen verschlossen. Es gibt Schließfächer fürs Gepäck und wir schlafen auf getrennten Etagen, denn Männer und Frauen sind strikt voneinander abgegrenzt. Was ich bei dieser Art von Unterkunft gar nicht so verkehrt finde. Das Einzige was jetzt noch fehlt ist ein vernünftiges Abendessen. Wir schlendern also los auf der Suche nach einem überfüllten Laden. Das ist das Beste, was man in einer fremden Stadt machen kann. Wo die Einheimischen Schlange stehen, schmeckt es in der Regel am besten. Wir landen mal wieder in einem Tunfisch Laden. Lars bestellt sich auch etwas mit Reis, Tunfisch und Gemüse. Ich hab heute ausnahmsweise mal keinen Hunger auf Fisch. Darum bestelle ich Curry und werde nicht enttäuscht! Gut gesättigt fallen wir anschließend nur noch in unsere Kapseln. Dabei  träumen wir von unserem letzten Tag in Tokyo.

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  • #1

    Caro (Sonntag, 01 Oktober 2017 18:28)

    Am Schönsten sind ja die Bilder, die du heimlich mit Lars beim Schlafen gemacht hast �

Yochi nimmt uns mit

Während wir genüsslich im Traumland durch die Fluten schwimmen findet ein lecker Teller Obst den Weg in unser Zimmer. Draußen lacht die Sonne und zusammen mit etwas kaltem grünem Tee ist das jetzt genau das Richtige. Den Rest des Nachmittags gönnen wir uns und unseren Körpern etwas Ruhe.

18.45Uhr werden wir von Yochi abgeholt. Er nimmt uns mit in ein Restaurant im nächsten Dorf. (30 Minuten Fahrt) Unser heutiger Koch heißt Tommy und ist ganz aus dem Häuschen, dass wir in seinem Laden sind. Der kleine Raum ist individuell mit Schallplatten und Postern gestaltet. $ weitere Gäste sind anwesend. Alle Blicke gelten uns, während Tommy sehr höflich jede Menge Fragen stellt. Er erzählt uns, dass er vor ca. 20 Jahren mal in Wacken zum Festival war. Als wir ihm erzählen, dass das nicht weit von uns weg ist, ist er ganz aus dem Häuschen. Unser Essen ist wieder mal der Hammer. Alles andere würde uns mittlerweile aber auch schwer enttäuschen bei den Kochkünsten dieses Landes. Lars isst Heute Okuminaky. Ein traditionelles Japanisches Gericht, welches auch gerne als Japanische Pizza bezeichnet wird. Ich habe mir Omelette mit Reisfüllung bestellt. Der Reis ist lecker gewürzt und mit Erbsen und Mais angereichert. Dazu empfiehlt uns Tommy ein Bier. Lars erhält oben drauf sogar noch einen Sake auf Haus. Ich hab freundlich abgelehnt, ein scheußliches Gesöff ist das! De Name dieses besonderen Sake, welcher in der Region gemacht wurde, bedeutet der wandernde Samurai. Wir machen noch ein paar Fotos mit Tommy und verabschieden uns herzlich.

Gut gestärkt geht es jetzt nämlich zum Englischunterricht in die Abendschule mit Yochi. Er versucht uns vorher immer so gut wie möglich alles zu erklären, damit wir wissen was auf uns zukommt. Yochi, Lars und meine Wenigkeit sind durch die Fotos einen Tick zu spät. Doch das ist halb so wild. Wir werden freudig begrüßt und dürfen uns gleich einmal vor der 8 köpfigen Klasse vorstellen. Vorne sitz der Lehrer und außerdem noch eine Studentin aus Texas, welche den Lehrer unterstützt. Nach der Vorstellung nehmen wir zwischen den Schülern Platz. Der Lehrer erklärt uns, dass sie heute möglichst viel über uns und unser Land raus finden möchten. Dafür stellt er eine Einstiegsfrage wodurch sich wie von selbst eine angeregte Unterhaltung zwischen uns und der Klasse entwickelt. Was gibt es bei uns in Schulen für die Kinder zum Mittag? Was Frühstücken wir gerne? Was ist typisches deutsches Essen? In welchen Ländern waren wir vor Japan und wo wollen wir danach hin reisen? Was hat uns an Japan am besten gefallen und wie lange fliegt man überhaupt bis nach Deutschland? Und noch viele Mehr. Die eine Stunde vergeht  wie im Flug. Wir haben alle Zusammen sehr viel gelacht und uns super unterhalten. Beim Verlassen der Klasse werden wir herzlich verabschiedet und Yochi sagt glücklich, dass dies eine wunderbare Unterrichtsstunde war und sie durch uns ganz viel übe konnten. Japaner sind im Alltag einfach zu schüchtern Englisch zu sprechen. Sie verstehen uns aber trauen sich nicht zu antworten, obwohl sie oftmals durchaus ein paar Brocken von sich geben können. Durch diese Gelegenheit konnte die Klasse prima frei sprechen, keiner wurde korrigiert oder verbessert, es ging einfach um den Mut zu reden in einer Sprache die so völlig anders ist als ihre eigene.

Auf der halbstündlichen Rückfahrt unterhalten wir uns weiter mit Yochi über alles Mögliche. Irgendwie fällt ihm dabei Schloss Schwanstein ein. Da muss ich ihm natürlich sagen dass die durchaus hübsch ist, aber das wahre Märchenschloss in unserer Heimatstadt steht. Er fährt rechts ran und ich zeig es ihm mit Hilfe von Dr. Google. Yochi flippt völlig aus und ist total aus dem Häuschen. So wunderschön! „Shigoy!“ „Shigoy!“ ruft er immer wieder überrascht aus. Ok ich gebe zu ich mache ja gerne Werbung für unsere schöne Stadt, aber so eine ausartende Begeisterung hab ich jetzt tatsächlich nicht erwartet. Find ich aber super und nur angemessen!

Zu Hause angekommen bedanken wir uns ausführlich bei ihm für diesen tollen Abend und müssen uns leider verabschieden. Aber man sieht sich ja bekannter Maßen immer 2 Mal im Leben!

Bevor er losfährt fragen wir ganz vorsichtig, ob sie uns denn Morgen ein Taxi zum Bahnhof bestellen können, denn dazu hat uns noch keiner etwas gesagt. Da fällt er und unsere Gastgeberin fast aus allen Wolken, denn sie wird uns natürlich zum Bahnhof bringen. Die Japaner sind so gastfreundlich, diese Dinge sind für sie so selbstverständlich dass sie uns nicht wirklich nicht darüber informieren müssen. Immer wieder sind wir davon beeindruckt.

 

Mori ist extra wach geblieben bis wir zurück sind. Nur um sicher zu gehen dass wir auch alles haben was wir brauche. Als nichts mehr fehlt verabschiedet sie sich schüchtern in Richtung Bett.

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Kommentare: 5
  • #1

    Anne und Papa (Donnerstag, 28 September 2017 19:01)

    Coole Idee mit der Abendschule....habt eine gute Heimreise. Wir denken an euch.

  • #2

    Caro's Mama (Donnerstag, 28 September 2017 19:06)

    Meine Güte Lea, habt ihr ein Glück...da dürft ihr im weit weit weg-Land Unterricht geben bei Kindern die den Originalklang einer europäischen Sprache sicher noch nie gehört haben( die texanische Hilfslehrerin zählt nicht, die knödeln) . Ihr seid toll!!!

  • #3

    Mutti und Papa (Donnerstag, 28 September 2017 20:47)

    Die bescheidenen und überaus gastfreundlichen Japaner rühren mich echt. Sie sorgen dafür, dass ihr nur Gutes von ihnen berichtet und man gerne wieder in das Land reisen würde. Sie geben sich auf ganz bescheidene Weise die größte Mühe, dass ihr euch wohl fühlt. Und das trotz riesiger Sprachbarrieren. Ich bin echt beeindruckt.

  • #4

    Mathias und Katrin (Donnerstag, 28 September 2017 21:42)

    Echt super von EUCH!!
    ... wir sind total beeindruckt, was ihr so alles schönes macht!! Echt schön.
    Nun wünschen wir euch eine gute Heimreise! Wir freuen uns auf EUCH!!!

  • #5

    Bella (Donnerstag, 28 September 2017 23:24)

    alter, was trefft ihr denn immer für Leute?? das ist der Wahnsinn....wie hoch ist denn bitte die Wahrscheinlichkeit, am anderen Ende der Welt jemanden zu treffen, der beim Wacken-Festival war???? unfassbar xDDD
    das mit der Unterrichtsstunde ist richtig super! Ist für diese Kinder bestimmt ein Erlebnis, woran sie sich noch lange erinnern werden. =D

Let's go Canyoning

Wir werden zum Frühstück von unserer Gastgeberin abgeholt, denn sie haben in ihrer Küche für uns gedeckt. Und was sie nicht alles auftischen! Miso suppe, Nudeln mit Gemüse, als eine Art Schmorkohl zubereitet. Spiegeleier, gebratener Schinken, Reis, anderes undefinierbares Gemüse, Salat und Joghurt mit Bananen. Alles super lecker aber davon wäre eine ganze Fußballmannschaft satt geworden!  Zum Glück ist es in Japan eh nicht üblich alles auf zu essen, damit würde man nämlich deutlich machen, dass man noch Hunger hat und es zu wenig war. Die beiden älteren Damen amüsieren sich wieder köstlich über uns. Sie sehen uns zu, wie wir alles probieren, freuen sich dass es uns schmeckt und amüsieren sich über unsere Stäbchentechnik. Dabei sind wir voll stolz, dass wir mittlerweile sogar einzelne Reiskörner locker damit aufsammeln und in unseren Mund manövrieren können. Wie wir das Spiegelei mit Stäbchen essen sollen ist uns allerdings schleierhaft. Morri lacht sich eins und schneidet es uns schließlich klein. Ich wette das war eine Falle und sie wollten nur gucken, wie wir das Problem lösen. Damit sind wir jetzt also gestärkt für unsere Tour und gehen zum Forest Canyon Hauptquartier eine Tür weiter. Wir bekommen Neoprenanzüge, Schwimmwesten, Spezialschuhe, Klettergurte, Helme und Handschuhe. Dann geht die Fahrt zusammen mit unserem Japanischen Guide an den Startpunkt per Minibus. Mit lustigen Dehnübungen wird gestartet. Alles klar! Dann geht’s endlich zum Fluss! Beeindruckend liegt er in seinem Felsenbett und rauscht bedrohlich auf, als wir um die Ecke biegen. Über Stock und Stein stolpern wir an sein Ufer, um uns erstmal eine Dusche an einem der kleineren Wasserfälle ab zu holen. Der Guide macht es vor, wir folgen Ihm. Das Wasser ist deutlich wärmer als erwartet, wenn auch keine Badewannentemperatur. Weiter gehen wir direkt durch den Fluss, über rutschige Steine und Geröll im tieferen Wasser. Da wartet doch tatsächlich eine Affenschaukel auf uns! Aus ca. 5-7Metern Höhe schwingen wir uns Todesmutig bis zum höchstens Punkt um dann kreischend los zu lassen. Mit einem lauten „PLATSCH“ landen wir im tiefen Becken. Hammer! Gleich nochmal! Dann aber weiter den Fluss hinauf, wir haben noch viel vor! Wir klettern durch Höhlen, Wasserfälle hinauf und herunter. Seilen uns an einem 8 Meter hohen Felsen ab. Rutschen 40 Meter lange Natur geschaffene Flussrutschen hinunter und springen aus 10 Meter von einer Klippe. Es ist der Hammer!  Wir freuen uns hier richtig einen Ast ab über diese Tour, und dass wir die irgendwie geschafft haben zu buchen. Am Ende wandern wir völlig entkräftet mit Gummibeinen, vom Wasser rauschenden Köpfen und rasenden Herzen direkt am Fluss entlang wieder ins Thal. Dabei können wir nochmal alle unsere Aktion Spots sehen und uns gegenseitig auf die Schultern klopfen dass wir bei den Reißenden Fluten nicht gekniffen haben.  

 

Als Mori mit dem Minibus kommt fallen wir nur noch hinein und könnten sofort und auf der Stelle einschlafen. Wir duschen erstmal, ziehen uns um und bekommen dann einen kräftigenden Burger, Kekse, Isodrinks und Kaffee. Die Speicher waren schon im Minus und so langsam kommt jetzt wieder Leben in die Gefäße! Dabei laufen auf einem Monitor über unseren Köpfen schon die Bilder vom heutigen Tag entlang. Jetzt brauchen wir aber dringend einen Mittagschlaf, wir haben immerhin heute Abend noch was vor….

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Kommentare: 5
  • #1

    Anne und Papa (Donnerstag, 28 September 2017 18:43)

    Echt fett! Ihr seid schon verrückt. Man sieht euch denn Spaß deutlich an:-)

  • #2

    Mutti und Papa (Donnerstag, 28 September 2017 20:28)

    Oh mein Gott!!! Bin ich froh, dass alles gut gegangen ist. Das glaub ich euch, dass das riesen Spaß gemacht hat und ibr fix und alle ward. Ein einmaliges Erlebnis.

  • #3

    Mathias und Katrin (Donnerstag, 28 September 2017 21:56)

    Oh!!! Ihr seid ja echt verrückt!!!
    Auch ich bin sehr froh, daß alles gut gegangen ist!
    Ich wäre da ein Schießer gewesen ...
    Aber auf den Bildern und in den Videos ist ja wirklich super gut zu sehen, das IHR echt große Freude und ganz viel Spaß hattet!!! KLASSE!

  • #4

    Bella (Donnerstag, 28 September 2017 23:14)

    Euer Outfit hat ja so n bissl was von "Takeshis Castle" *daumenhoch* sieht echt nach Hammer viel Spaß aus, den ihr da hattet. =D

  • #5

    Caro (Freitag, 29 September 2017 20:42)

    VERDAAAAAMMT ist das cool �
    Ich bin ja echt sowas von neidisch!!!! Sehr sehr genial!!! Punkt!

Die Reise ins Unbekannte!

Ausgerechnet heute funktioniert der Herd im Hostel nicht und wir müssen auf unser gewohntes und geliebtes Rührei in aller Früh verzichten. Gott sei Dank ist der Magen am Ende trotzdem gut gefüllt. Vor unserem Hostel ist heute Morgen ein süßer kleiner Markt geschlüpft. Die Sonne lacht, 30 Grad liegen in der Luft und die Japaner kaufen fröhlichen ihren Tagesvorrat an Fisch, Früchten, Blumen und anderem unbekannten Zeug ein. Mit gepackten Sachen checken wir 11 Uhr aus dem Hostel aus.

Am Bahnhof suchen wir uns ein sonniges Plätzchen neben einem Baum, um zur Not auch in den genauso warmen Schatten flüchten zu können, nur dann eben ohne Sonnenstich.  Es ist ruhig, nur die Musik die die Einfahrt eines Zuges ankündigt schallt ab und an mal zu uns rüber. Wir lesen, spielen Karten und genießen die brütende Hitze in der Sonne. Die Zeit verfliegt. 13.49 Uhr steigen wir in unseren 1. Zug. Nur knappe 2 Stunden Fahrt stehen heute auf dem Plan, das ist schon fast wie ein Ruhetag! Was auf uns zukommt wissen wir dieses Mal allerdings nicht so genau. Die Unterkunft habe ich lange gesucht. Wir hatten vor eine Canyoning Tour in der japanischen Wildnis zu machen. Die japanische Internetseite war natürlich nicht zu durchschauen außer dass ich einen E-Mail Adresse gefunden habe über die ich dann Gott sei Dank alles buchen konnte. Sogar vom Bahnhof werden wir kostenfrei abgeholt, denn in das Dorf fährt kein Zug und kein Bus, es bleibt also spannend.

In Kubokawa steigen wir wieder in die alte traditionelle Bummelbahn um. Die führt uns hinaus in diese wunderschöne Landschaft an den Rand der Zivilisation. An der Haltestelle Ekawasaki steigen wir aus. Hier ist Nichts! Außer eben dieser Haltestelle, Bergen, dem reißenden Fluss und Yochi! Yochi ist der unbekannte Japaner mit dem ich die Mails geschrieben hab und kommt uns soeben winkend entgegen. Sein Gefährt ist ein alter Toyota Bus, der von außen und innen zugeklebt ist mit grünem Tape, auf dem irgendetwas Japanisches geschrieben steht. Als wir ihn danach fragen, erklärt er uns das wären die Namen von Canyoning Teilnehmern. Diese kleben für die Tour auf ihren Helmen und werden anschließend im und am Bus verteilt.

Yochi erklärt uns, dass unsere Unterkunft mitten in der Pampa liegt und es dort keine Möglichkeit gibt etwas Essbares zu jagen. Da wir nur Frühstück gebucht haben ist diese Anmerkung Lebenserhaltend. Er fährt uns mit einem breiten Grinsen zum nächsten Supermarkt und wir decken uns mit ausreichend Keksen ein. Der Abend ist gerettet! Sonst hätte ich wirklich noch jagen gehen müssen mit einem hungrigen Lars möchte ich es nicht zu tun bekommen. Zwischenzeitlich hat Yochi telefoniert. Er fragt, ob es irgendetwas gibt was wir nicht essen und ob wir Japanisches oder Europäisches Frühstück möchten. Natürlich essen wir alles und entscheiden uns für die japanische Variante, wenn wir schon mal hier sind! Das gibt er schnurstracks an einen unbekannten Fremden am anderen Ende der Leitung weiter. Anschließend möchte er uns einen bekannten Aussichtspunkt in der Nähe zeigen. Eine Uralte flache Brücke. Im Moment liegt sie bei einem Wasserstand von 2.5m im Trockenen, doch zu einer anderen Zeit steigt dieser bis auf 8m an. Darum haben die Menschen früher auch kein Geländer an die Brücke angebaut. Wenn diese unter Wasser liegt und der Fluss Treibgut mit sich trägt, könnte dieses in Massen am Geländer hängend die ganze Brücke zerstören. Wir machen ein paar Bilder, dann fahren wir zum Guesthouse. 40 Minuten wird die Fahrt dauern. Während dessen stellt Yochi und gaaaanz viel Fragen und wir unterhalten uns prächtig. Dadurch entwickelt sich ein aufregender Plan für die morgendliche Abendgestaltung. Den verrate ich allerdings erst wenn es soweit ist.

Die Fahrt führt uns immer weiter weg von der Zivilisation. Die Wälder werden noch dichter, Häuser bekommen wir nur noch selten zu Gesicht und die Straßen werden immer kurviger und schmaler. Die Luft kühlt merklich ab, obwohl es erst halb 5 Nachmittags ist. Kurz vor der Ankunft telefoniert Yochi erneut. Dann sagt er stolz: „Es ist alles klar in euerm Zimmer. Wir können kommen.“ AHA!! Das ganz Programm war also nur ein Ablenkungsmanöver um uns auf Abstand zu halten! Beim rauf Fahren auf die Auffahrt stehen unsere Gastgeber schon Spalier um uns in Empfang zu nehmen. Unser Fahrer übersetzt für uns, denn leider sprechen sie kein Englisch. So langsam beschleicht uns das Gefühl, als wäre es hier eine Seltenheit das ausländische Touristen den Weg in die Pampa finden. Unsere Gastgeberin „Mori“ zeigt uns unser Zimmer. Wir schlafen alle unter einem Dach. Nutzen das Gleiche Badezimmer, die gleiche Küche und können zu Ihnen ins Wohnzimmer schauen. Wow dichter kann man wohl nicht dran sein am Echten Japanische Leben. Unser Zimmer ist eher eine kleine Wohnung. Typisch Japanisch mit Tatamiboden ausgelegt. Wir haben 3 Zimmer, abgetrennt durch die typischen Papierwände, die man genau genommen auch weg lassen könnte aber so ist es wohl gemütlicher. Im 1. Zimmer liegen unsere Futon Betten fein säuberlich gefaltet bereit für ein Nickerchen. Im 2. Zimmer gibt es einen Fernseher und einen kleinen Tisch. Im 3. Zimmer ist auch ein kleiner Tisch mit einem passenden kleinen Stuhl dazu. Wir unterhalten uns Draußen noch ein wenig und klären mit Hilfe von Yochi den Ablauf für Morgen. Wir sind tatsächlich die Einzigen für die geplante Canyoning Tour und 9.30Uhr ist Start! Yochi verabschiedet sich, wir sind morgen Abend wieder mit ihm verabredet. Gemütlich setzte wir uns draußen hin, um das Abendessen zu verspeisen. Mitten drin guckt Morri durchs Fenster und bittet uns freundlich rein zu kommen. Sie zeigt uns den Tisch im Raum mit dem Fernseher, dass wir hier essen können. Uns ist schon auf der gesamten Reise aufgefallen, dass die Japaner kaum Draußen essen. Vielleicht ist es hier einfach nicht üblich. Vielleicht dachte sie aber auch, dass wir denken es sei nicht erlaubt Drinnen zu essen oder das wir nicht wüssten wo es Drinnen angemessen ist. Jedenfalls wird jetzt brav Drinnen weiter gegessen. Ist ja auch ein klein wenig kompliziert zu erklären, dass man gerne Draußen isst, wenn die Sprache nicht übereinstimmt. Sie hat noch was gefragt und wir haben einfach „ja“ gesagt… mal sehen was passiert. Ein paar Minuten später steht vor uns ein dampfender Tee und ein Teller mit einer aufgeschnitten Frucht. Sie schmeckt wie eine Mischung aus Birne und Melone, sehr erfrischend. Die Kommunikation jedenfalls hat einen riesen Unterhaltungswert. In einem Moment zum Beispiel kam Morri rein und hat gewunken und irgendwas gesagt. Wir dachten sie geht jetzt ins Bett, winken zurück und rufen fröhlich im Chor „Good Night“. Sie schüttelt nur den Kopf (immer lächelnd), zeigt auf mich und winkt wieder zu komisch. Da hab ich dann auch endlich geschnallt, dass sie mir etwas zeigen will. Es ist der Kühlschrank inklusive 2 Gläsern und Getränken für uns. Wir sollen uns ruhig bedienen.  Wir haben den Eindruck Morri und ihre super fitte 83 jährige Mutti amüsieren sich prächtig über uns. Wir hören immer so einiges Gekicher nach Situationen wie Dieser und müssen selber schmunzeln.

 

Morgen 8 Uhr gibt es Frühstück. Zum Glück kann man Uhrzeiten einfach aufschreiben!

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Kommentare: 3
  • #1

    Caro (Mittwoch, 27 September 2017 23:17)

    Sehr sehr schön, wie du eure kleinen Kommunikationsproblemchen beschreibst �
    Das klingt alles wirklich aufregend da bei euch, ich bin echt gespannt, was ihr am Abend noch mit Yoshi erlebt habt.
    Ihr könnt gerne noch ein paar Tage länger in Japan bleiben, mir fehlt sonst meine Gute Nacht-Geschichte ��

  • #2

    Mutti und Papa (Donnerstag, 28 September 2017 07:55)

    Toll, ein Bericht zum vor sich hin schmunzeln. Wo seid ihr da nur gelandet!? Es ist bis zum letzten Tag ein spannender Urlaub und ich wäre gerne in eurem Gepäck mitgereist. ...

  • #3

    Bella (Donnerstag, 28 September 2017 22:49)

    Klingt nach viel Spaß, den ihr da habt. Kommunikation ist echt was Feines ^^ aber ich finde es immer wieder erstaunlich, dass es trotzdem irgendwie funktioniert xD

Ruhetag in Kochi

Ok…. Ich muss es jetzt mal sagen… und wehe einer von Euch lacht! Kochi ist so eine schöne Stadt, wir sind wirklich froh, hier zu sein. Das schon mal vorweg. Sie wird auch als „Surfers Paradise“ bezeichnet. Gestern Abend haben wir die Lokals nach dem Strand gefragt, wo wir eigentlich heute hin wollten. Toll soll der sein, eine riesige bronzene Samurai Statue steht dort. Baden? Nee das geht da nicht. Aber die Statue ist  toll!!! Ok… Schade.

Die Wahrheit ist, wir können uns schlicht und einfach beide nicht mehr ganz genau erinnern, warum wir eigentlich nach Kochi wollten. Ich sag ja die ist auf Lars‘ Mist gewachsen, aber er behauptete natürlich was anderes. Doch da es hier so schön ist, sollte es wohl so sein. Jedenfalls haben wir dadurch für heute keinen genauen Plan. Alles, was uns die Japaner gestern so an tollen Möglichkeiten gezeigt haben, wäre zwar als Tagesausflug gut machbar, aber wieder mit viel Fahrerei verbunden. Wir stellen Beide fest, wir brauchen wohl mal eine kleine Pause. Wir hatten die letzten 2 Wochen so viele Eindrücke, Erlebnisse und tolle Erfahrungen. Wir müssen einfach mal sacken lassen und unseren Köpfen einen Moment Speicherzeit geben.

Darum lassen wir es heute ganz gemütlich angehen. Erstmal gibt es Frühstück. Lars ist der Rührei Beauftragte. Ich mache Kaffee. Dass was wir gestern an Butter gekauft haben zerläuft in der Pfanne irgendwie gar nicht und entpuppt sich letztendlich als Käse. Hinterhältiges Teil! Aber wir haben ja Wolly und Wolly hat Öl! Damit ist unser Rührei gerettet. Ei, Toast, Marmelade und Joghurt. Den Blogg von gestern zu Ende schreiben. Noch ein zweiter Kaffee hinterher und ein Glas Orangensaft. Entspannter Jazz läuft von Wolly wieder im Hintergrund, während er sich für seinen zweiten Job fertig macht.

Jetzt ist uns danach, ein wenig durch die schöne Stadt zu bummeln.

Alle sind gut drauf und überall werden wir freundlich begrüßt. Es gibt hier einige tolle Geschäfte und unsere japanischen Yen verflüchtigen sich schneller als erlaubt. Zeit für einen Kaffeepause. Ein tolles Bücherkaffee erhascht meine Aufmerksamkeit. Total gemütlich! Die Bücher in den Regalen würde ich nur zu gern durchstöbern, doch mehr als auf die hübschen japanischen Schriftzeichen starren wäre wohl nicht drin. Heute entscheiden wir uns mal für Eiskaffee mit Kokosmilch. Dazu erhalten wir ein kleines Kännchen mit Sirup.

Wir bummeln weiter in Richtung Sunday Market. Eine ganze Straße ist jeden Sonntag für diesen außergewöhnlichen Markt gesperrt. Die Händler haben aus Bambus und Stoffen überdachte Stände gebaut. Jeder bietet andere Kostbarkeiten und uns unbekannte Spezialitäten an. Es herrscht eine ganz ruhige und gemütliche Sonntagsstimmung. Kein wildes Marktgeschrei ist zu hören. Ganz gemütlich schlendern wir und staunen was es alles so gibt. Blumen, Topfpflanzen in den unterschiedlichsten Variationen. Wovon ich gerne eine besonders lustige Hänge Variante mitgenommen hätte. Manche Stände bieten Messer in den unterschiedlichsten Formen und Größen an. Ultrascharf sind sie Alle! Lars kauft sich ein tolles traditionelles japanisches Taschenmesser, während ich bei der traditionellen japanischen Kräuterschere schwach werde. Wiederum andere Stände bieten Antiquitäten jeglicher Art an. Von Uralten Münzen über Büchern, Gartengeräte, Figuren und sogar einen tollen alten Plattenspieler mit Handkurbel finde ich. Ältere Damen bieten ihre selbst geflochtenen Körbe in den verschiedensten Formen an. Oder aber selbst geschneiderte Kleider in den tollsten Farben. An einem besonders kleinen Stand kauft Lars mir ein schickes Armband. Am Ende der Straße kommen wir auf das Schoss der alten Samurai zu. Erhaben über der Stadt liegt es auf einer Anhöhe in seiner ganzen weißen Pracht. 200 Stufen führen uns hinauf und wir erhalten als Belohnung einen tollen Blick über die Stadt und die umliegenden Berge. Gemütlich schlendern wir zurück. Ich hole mir an einem der Straßenstände ein paar frische Orangen und im 7eleven gibt es noch eine Kleinigkeit, damit Lars zum Mittag auch vernünftig satt wird. Damit spazieren wir zum Hostel für eine ausgedehnte Mittagspause. Lesen, Schreiben, mal ein oder zwei Augen zufallen lassen. Kaffee trinken und Kekse essen. So lassen wir den Nachmittag an uns vorbei baumeln.

Am Abend lockt uns dann eine ganz besondere Spezialität Kochis erneut aus dem Hostel. Gestern Abend haben uns die Lokals gesagt, wir müssen unbedingt Tuna probieren. Hier gäbe es den Besten! Heute Mittag sind wir an einem hoffnungslos überfüllten Restaurant vorbei gekommen, wo es dieses gibt.  Wenn soo viele Japaner hier Mittag essen, muss das ja gut schmecken. Als wir Wolly davon erzählen bestätigt er unsere Vermutung. „Das ist der beste Laden der Stadt!“

Im Restaurant ist es sehr gemütlich. Alles ist rustikal, maritim gestaltet. Die Crew trägt rote Kopftücher, über der Bar hängen Paddel, in der (wie immer) offenen Küche lodert so eben eine offene Flamme und über ihr holen sich saftige Tunfisch Scheiben den richtigen Bräunungsgrad ab. Das nenne ich mal von der Flamme geküsst! An den beschen Wänden sind tolle Zeichnungen von Fischerboten und Tunfischen mit einfachen Pinselstrichen in Schwarz dargestellt. Wir bekommen ohne extra nach Fragen zu müssen eine englische Speisekarte mit vielen Bildern. Gar nicht so leicht, sich hier zu entscheiden, dass sieht alles so unfassbar lecker aus! Bei der Auswahl des entsprechenden Gerichtes kann man sich zwischen 5,8 oder 12 Scheiben Tunfisch entscheiden. Als unser Essen kommt sind wir wirklich gespannt. Irgendwie kennt man Tunfisch sonst ja nur als hässliche Masse aus der Dose. Lars hat seinen Fisch mit Knoblauch, Wasabi, Frühlingszwiebeln, grobem Salz und Salat. Dazu gibt es die Stadtbekannten Süßkartoffel Pommes. Bei mir lieg der Tunfisch in einer Zitronensauce  neben Gemüse. Dazu eine Miso suppe und eine kleinen Schale Reis.

 

Auf dem Tisch steht außerdem Standardmäßig ein kleines Kännchen mit frisch gepresstem Zitronensaft. Der Fisch duftet nach Röstaromen.  Er ist durch die Flammen außen knusprig und innen noch roh.  Beim ersten Bissen sind wir total begeistert! So einen extrem Zarten Fisch haben wir noch nicht gegessen! Man kann ihn quasi mit der Zunge zerquetschen. Die Röstaromen passen perfekt und eingetaucht in die frisch gepresste Zitrone ist es wahrlich eine Geschmacksexplosion. Wir können uns nur bei unseren Freunden von gestern Abend für dieses Tipp bedanken. Abschließende spazieren wir entspannt durch die kleinen Gassen dieser schönen Stadt und ich kann Bilder von ihr machen. Im Hostel fallen wir dann beide ins Bett. K.O. von einem ruhigen Tag, an dem wir trotzdem insgesamt 20 Kilometer zu Fuß gegangen sind.

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Kommentare: 3
  • #1

    Caro (Mittwoch, 27 September 2017 23:01)

    Whoa dieser Markt!!! Ein Paradies! Und das Café mit all den Büchern sieht so gemütlich aus...wirklich immer wieder toll, was du für schöne Fotos machst. Da bin ich echt neidisch gerade, ich könnte dich und deine Kamera hier in Irland gut gebrauchen ;)

  • #2

    Lea (Donnerstag, 28 September 2017 02:11)

    Jaaa bei den Märkten bin ich auch immer sooo am staun3n caro! Und es ist so schade dass man diese ganzen Bücher nicht lesen kann, sie warten in ihren schränken mit einer leichten staubschicht ja nur darauf dass sich jemand für sie interessiert !

    Das nächste mal caro hast du deine persönliche Fotografin mit an Bord �

  • #3

    Bella (Donnerstag, 28 September 2017 22:59)

    Hübscher Plattenspieler, den du da entdeckt hast ;))) ist der schon im Rucksack?
    Benni und ich sind auch begeistert von dem Markt. Und das Essen sieht mal wieder spitze aus.

    Übrigens geiles Etikett auf der Bierflasche xDD

Unterwegs mit Fähre und Traditionsbahn

Frühstück…  Kaffee und Bananentoast. Es ist still im Hostel. 7.30Uhr schlafen hier alle noch tief und fest. Die Küche gehört uns alleine und das Pfeifen des Wasserkochers kündigt das Frühstück an. Ein ganz entspannter Tag steht an, bevor wir eine lange aber sehr schöne Fahrt in Richtung Kochi antreten. Unsere sieben Sachen sind schnell gepackt und die Betten abgezogen. 8.30Uhr spazieren wir vollgepackt in Richtung Fährhafen. 30 Minuten gehen wir zu Fuß. Von Beppu setzten wir nach Yawatahama über. Ganz sicher sind wir nicht, ob man problemlos Tickets bekommt, denn im Internet war wieder mal nicht viel raus zu finden. Aber irgendwie ist für 2 Fußgänger doch immer Platz. Wenn nicht hauen wir einfach einen der vielen Auto oder Lkw Fahrer an, dass sie uns mitnehmen. Das das ist gar nicht nötig. Ohne große Umstände bekommen wir unsere Fahrkarten. In der Eingangshalle stehen überall Automaten rum. Für kalte oder heiße Getränke, Suppen oder Fertiggerichte. Zum Glück steckt ein gutes Frühstück in unseren Mägen. 9.30Uhr dürfen wir aufs Schiff und sichern schnurstracks einen Platz am Sonnendeck. Mit unseren Rücksäcken als gemütliche Lehne sitzen wir auf dem Boden und lassen das letzte Mal die Blicke über Beppu schweifen. Die Sonne lacht und man kann am Berg in der Ferne sogar unseren Horror Freizeitpark sehen. Sieht von hier eigentlich ganz freundlich aus. Lars organisiert uns einen Kaffee, der wie immer etwas süßlich schmeckt und 9.45uhr wird der Anker gelichtet. 2 Stunden 45Minuten werden wir auf dem Meer unterwegs sein. Also viel Zeit zum Schreiben, Lesen und Aussicht genießen. Unter Deck sieht es ganz lustig aus. Es gibt so etwas wie Schlafböden. Man kommt in den Raum und links und rechts sind etwas erhöht weiche Böden ausgelegt. Dünne Holzwände unterteilen den Raum in einzelne Bereiche. Die Leute ziehen sich also die Schuhe aus und machen es sich dort gemütlich. Viele schlafen sogar richtig.

Angekommen in Yawatahama gestaltet sich die Suche nach der Bushaltestelle in Richtung Bahnhof etwas schwierig. Letztendlich werden wir aber fündig. Für 160 Yen kommen wir an dem kleinen Bahnhof sicher an. Die nächste Etappe dauert nur eine halbe Stunde. Der Bahnhof von Uwajima ist genauso klein. Digitale Anzeigen sucht man an Beiden vergebens. Jetzt haben wir 1 ½ h Zeit bis zur Weiterfahrt. Lars knurrt der Magen und wir landen in einem netten kleinen japanischen Lokal. Auf gemütlichen Kissen, auf Tatami an einem kleinen flachen Tisch suchen wir uns unser Essen aus. Es ist wie immer ein Glücksspiel, denn eine englische Karte gibt es nicht. Die freundliche Kellnerin quatscht uns fließend auf Japanisch zu. Wir sagen nur „Ja“ und tun es ihr gleich. Nur eben mit Englisch. Scheinbar hat diese Art  der Kommunikation wirklich geklappt, denn wir bekommen was wir wollten. Es schmeckt erneut hervorragend! Ich esse super dünne Rindfleischscheiben und 2 Spieße mit frittierten Riesengarnelen. Dazu Reis, ein Haufen Beilagen, einen Berg Salat und eine Miso suppe. Lars hat sich anstatt des Fleisches für eine Art Klops mit Käsefüllung entschieden. Abschließend bekommen wir noch nen Becher grünen Tee, der aufs Haus geht. Puh, jetzt bin ich eigentlich viel zu voll gefuttert, um meinen Rucksack zu schleppen. Aber es hilft ja alles nichts. Unsere folgende Etappe ist mit 2 Stunden 10 Minuten veranschlagt. Als wir vor dem Zug stehen, wissen wir auch warum. Eine uralte Traditionsbahn nimmt uns mit auf die Reise. Immer entlang des Niyodo Flusses. Einmal quer durch die Wildnis schlängelt sie sich. Der Fluss und die Berge werden immer größer. Wir in unserer Bummelbahn fühlen uns immer kleiner. Die Landschaft ist wirklich atemberaubend. Von dem satten Grün der Berge kann ich einfach nicht Genug bekommen. Schließlich kommen wir im nächsten kleinen Örtchen an. Hier mitten in der Pampa ist am Bahnhof ordentlich was los. Wir treffen sogar einen deutschen Wanderer, der hier eine spezielle Tempelroute geht. 1200 Kilometer in 2 Monate. Das muss herrlich sein, bei dieser tollen Landschaft. Aber auch anstrengend in den Bergen. Nach einer kurzen Wartezeit und einigem Nachfragen sitzen wir in unserem letzten Zug. 1 Stunde noch durchhalten, dann ist es geschafft. Kochi macht mit dem ersten Schritt aus dem Zug einen tollen Eindruck. Am Bahnhof stehen drei große Samureistatuen zur Begrüßung. Wir sollten uns also besser nicht daneben benehmen, dass sehen die Alles. Zu Fuß sind es wieder nur 10 Minuten bis zum Hostel. Wir biegen schnell in die kleineren Seitenstraßen ein. Überall sind Bars, Kaffees, Restaurants und Straßenstände. Sanfte Beleuchtungen und ein ruhiges Stimmengewirr machen die Sache rund. In die Kleinste der Kleinen Gassen biegen wir ab und finden unser Hostel auf Anhieb. Wolly, unser Host, ist gerade dabei die Treppe zu fegen und begrüßt uns Herzlich. Schuhe aus und ab nach Oben! Total gemütlich hier! Der Gemeinschaftsraum und das Schlafzimmer (8Betten) sind mit Tatami ausgelegt. Die Betten sind sehr gemütlich. Im Gemeinschaftsraum stehen 2 kleine, flache Tischchen, davor Stühle mit gemütlichen Sitzkissen und an der Wand steht ein Regal mit Leselektüre für Alle. Im Hintergrund läuft ganz leise Jazz. Die Küche ist mit allem ausgestattet, was man braucht und Wolly spricht fließend Englisch.

Nach dem Bezahlen schmeißen wir unser Gepäck nur in die Ecke und holen aus dem 7eleven Zubehör für ein leckeres Frühstück. Dabei laufen wir wieder durch die tollen Straßen. In einer etwas größeren Straße scheint ein guter Platz für Musiker zu sein. Alle 10 Meter steht ein Anderer und lässt hören was er so drauf  hat. Eine tolle Atmosphäre!

 

Zurück im Hostel machen wir es uns im Gemeinschaftsraum gemütlich. Ich lade gerade die Bilder für den neuen Blogeintrag hoch, da füllt sich der Raum mit lauter netten Menschen. Wir unterhalten uns, lachen viel und trinken gemeinsam Bier. Wir erzählen den Japanern, was für uns alles ungewöhnlich ist in Japan und wie wir es in Deutschland so machen. Sie sind alle total interessiert und fasziniert. Wir haben wirklich einen fantastischen Abend.

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Kommentare: 1
  • #1

    Mutti und Papa (Montag, 25 September 2017 13:09)

    Also eure Paletten-Couch zu Hause kann doch eigentlich weg. Ich habt euch jetzt so an das "Auf-dem-Fußboden-sitzen" gewöhnt, die braucht ihr doch gar nicht mehr. ... grins
    Das war ja ein schöner Abschluss nach einem schönen Tag. Die Begegnung mit den jungen Japanern find ich toll. Näher kann man nicht dran sein. Toll

Heute kann es regnen, stürmen oder schneien...

Wir gehen über die Anhöhe.  Alles ist ruhig. Nur etwas entfernt hört man gemütliche Musik wie auf dem Rummel. Der Berg Dampft. Ein paar Wolken ziehen mit uns über die Kuppe. Man kann nur ein paar Meter weit gucken und am helligten Tag ist  die einzige Laterne der Straße an. Auf der Kuppe angekommen blicken wir über einen kleinen Vergnügungspark. Menschenleer liegt er in den Berg gebettet. Eine einzelne Schaukel vom Kettenkarussel bewegt sich knarrend hin und her. Es ist vollkommen Windstill. Ich sehe die Szene durch die Linse meiner Kamera. Die Musik spielt fröhlich weiter, obwohl keine Menschenseele zu sehen ist. Nebenbei rede ich noch mit Lars. Doch mit einem Mal bekomme ich keine Antwort mehr. Ich drehe mich um und keiner ist weit und breit zu  sehen. Er ist  weg! Scheiße!

Aber jetzt erstmal von vorne. Mein 27. Geburtstag beginnt mit einem super Luxus Frühstück! Lars kocht in dem Uralten Wasserkocher der Gemeinschaftsküche Wasser für unseren Kaffee. Nebenbei braten ein paar Eier in der Pfanne, die er mit Stäbchen verrührt. Aus dem Toaster duftet es schon verlockend und die Banane vermengt sich in der Pfanne mit dem Zucker. Pfeifend macht der Wasserkocher sich bemerkbar. Der duftende Geruch frischen Kaffees steigt mir in die Nase. Vor mir liegt mein neues Buch. Geburtstage sind klasse

Super gut gestärkt machen wir uns auf den Weg zur Touristeninformation. Wir müssen raus finden, mit welchen Verkehrsmitteln wir am besten an unsere Ziele in dieser Stadt kommen. Am Bahnhof gibt es 2 verschiedene Informationen. Die 1. Für Japanisch sprechende Touristen und die 2. Für Englischsprachige. Alle unsere Fragen können problemlos beantwortet werden. Wir bekommen einen Stadt- und einen Busfahrplan, inklusive Streckennetz. Es kann also losgehen! Sachen aus dem Hostel holen und ab die Fahrt. Unterwegs sammeln wir noch unsere frisch gewaschene Wäsche aus dem Waschsalon wieder ein. Eine halbe Stunde waschen und 15 min Trocknen. Sehr praktisch und auch preiswert.

 

Die Busfahrt ist nicht sehr lang und wir erwischen auf Anhieb die richtige Haltestelle zum Aussteigen. Um uns herum steigen viele verschiedene Dampf und Rauchschwaden auf. Es liegt wieder dieser Schwefelgeruch in der Luft. Nur nicht ganz  so stark wie im Thal des Dampfes. Wir sind angekommen in der so genannten blauen Hölle. Viele verschiedene heiße Quellen liegen hier eng beieinander und jede für sich ist speziell. Die heißen Quellen sind nicht zum Baden geeignet, sondern eher zum Kochen. Die erste besteht aus einer grauen Moddersuppe Geräuschvoll blubbert sie vor sich hin. Das Wetter ist heute extrem verhangen und immer wieder regnet es. Einen leichten Niesel haben wir durchgehend. Trotzdem ist es aber sehr warm.  Den Regenschirm aus dem Hostel haben wir nur für die Kamera dabei. Durch dieses verhangene Wetter wirkt die ganze Szene etwas Mystisch. Die graue Blubbernde Masse stößt eine dicke Dampfwolke aus, die zielstrebig über den Berg wandert. So spazieren wir an einigen dieser dampfenden Quellen vorbei. Die eine ist ganz rot und schlammig, die andere besteht aus klarem Wasser und eine dritte ist am Boden total grün und zeigt eine Temperatur von 100 Grad Celsius an. Das dürfte selbst Lars zum Baden zu heiß sein. Es gibt einen Sammelausweiß für alle Quellen in der Umgebung. Mit diesem kann man sich an jeder Quelle einen Stempel abholen. Wir haben uns aber nur ein paar vereinzelte herausgepickt. Somit kann ich die Stempel schön in mein Reisetagebuch stempeln. Jetzt nehmen wir wieder den Bus. Wir haben uns extra ein Tagesticket gekauft. Jetzt geht es ein wenig an den Stadtrand und am Fuße eines Berges steigen wir aus. Den Rest des Weges müssen wir laufen. Ein schöner Wasserfall ist unser Ziel. Wir kämpfen uns den verhangenen Gipfel hinauf. Überall gibt es dampfende Quellen, die dicke Dampfschwaden ausstoßen. Diese steigen gerade in die Höhe, denn es weht kein Lüftchen. Die Häuser werden immer weniger und die dicke Suppe um uns herum immer dichter. Vor allem auch Nasser. Die Straße schlängelt sich den dampfenden Berg hinauf. Wir begegnen keiner Menschenseele. Viele verlassene Häuser und Hütten stehen hier rum. Die Natur nutzt ihre Chance und versucht den Platz zurück zu gewinnen. Immer wieder möchte ich Fotos machen, doch es ist hier wirklich sehr nass. Nur an ein paar vereinzelten Stellen hole ich meine Kamera raus. Die Stimmung ist so gedämpft und mystisch an diesem besagten Freizeitpark. Da muss ich Fotos machen. Ich nehme die Kamera vor den Augen weg, weil Lars mir nicht mehr antwortet. Doch er ist weg! Ich steh mitten im Nichts in einer dicken Wolkensuppe, an einem Freizeitpark, in dem Musik spielt und eine einzelne Schaukel schaukelt. Aber keine Menschenseele ist zu sehen. Scheiße! Der kann doch nicht weg sein! Mein Herzschlag wird deutlich schneller. Ich laufe an die nächste Ecke und da steht er. Seelenruhig als wäre nichts gewesen. Aber mir vorher noch sagen, wie gruselig das hier eigentlich ist! Puhhhhh jetzt bin ich aber doch sehr erleichtert, dass ich ihn wieder gefunden hab. Wir spazieren langsam den Berg wieder runter und der Regen nimmt zu. Ich möchte an so einer dampfenden Quelle noch ein Bild machen. Dazu setzte ich mich auf einen großen runden Gullideckel für eine gute Perspektive. Außerdem ist er schön trocken… und warm…ouch, nein, heiß ist das Ding! Da steh ich aber ganz schnell wieder auf! Hier muss man aber auch wirklich aufpassen in der dampfenden Stadt! Selbst die Regenrinnen befördern teilweise das heiße Quellwasser und dampfen richtig. Den Wasserfall finden wir nicht, doch das ist nicht schlimm. Die Natur war auch so wunderschön, wenn auch unter diesen Bedingungen etwas gruselig. Völlig durchnässt aber glücklich, wieder lebend von dem Berg runter zu sein sitzen wir im Bus. Jetzt erstmal ins Hostel und trockene Sachen anziehen. Frisch getrocknet brauchen wir jetzt definitiv ein vernünftiges Abendessen. Da ich Hunger auf Curry hab landen wir im besten indischen Restaurant und essen das beste indische Essen, das wir je hatten! Lars hat Chicken Curry mit  einem riesen Batzen indischem Brot dazu und ich hab Butter Chicken Masalla mit ultra leckeren Knobibrot dazu. Jeder noch ein Mango Lassi und das Geburtstagsessen am anderen Ende der Welt ist perfekt! Zurück im Hostel wollen wir gerne noch unsere Füße in die heiße Quelle am Eingang stecken. So wie es hier üblich ist. Doch es ist einfach zu heiß… Schweineheiß! Also machen wir es uns in unserem Minizimmer noch etwas gemütlich. Lars legt sich die dicke Decke auf den Boden und hat somit eine Couch geschaffen. So lassen wir den Tag ausklingen. 

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Kommentare: 2
  • #1

    Caro (Sonntag, 24 September 2017)

    Whoa wirklich ein bisschen gruselig, aber irgendwie auch faszinierend diese Dampflandschaft und die durch den Schwefel verfärbten Gesteine.
    Ich muss schon sagen, am Anfang dachte ich tatsächlich, dass ich einen Krimi lese und er war echt spannend ��

    Und übrigens nochmal ein herzliches Happy Birthday nachträglich von meiner Muddi ��

  • #2

    Üte (Dienstag, 26 September 2017 20:06)

    ....auch im Regen kann man was erleben......Ihr macht es genau richtig, trotzdem losgehen. Ihr seht gut aus.....so pitsch nass. Wichtig ist, dass man sich den Tag nicht vermiesen lässt und bei Laune bleibt....Der Ausklang mit dem leckeren Abendessen war bestimmt toll.

Sonnenschein in Japan

Also Wettertechnisch muss man ja sagen, so richtig viel Sonnenschein hatten wir bisher noch nicht. Das ist im Prinzip auch nicht weiter schlimm, denn von 25 – 31 Grad war alles dabei. Somit gab es immer T-Shirt Wetter. Aber heute ist tatsächlich mal strahlender Sonnenschein! Vor uns liegt eine sehr lange Anreise in die nächste Stadt. Wir haben uns extra ersteinen Zug um kurz nach 2 raus gesucht. Zum einen, um noch ein wenig diese schöne Stadt genießen zu können, zum anderen haben wir so „nur“ eine Anreise von 5h45min Anstatt 7 – 8 Stunden. Um 10 Uhr müssen wir unser Zimmer geräumt haben. Wir schlafen also ganz entspannt aus und packen anschließend in Ruhe unsere Sachen zusammen. Beim Auschecken frage ich die ältere Dame an der Rezeption, ob wir unsere großen Rucksäcke hier lagern dürfen, bis wir heute Nachmittag los müssen. Sie hat eine noch bessere Idee. Es gibt am Bahnhof eine Art Kofferlager. Dort lässt sie unser Rucksäcke hinbringen und wir können sie einfach kurz vor der Abfahrt wieder abholen. Super praktisch und komplett kostenfrei!

Mit leichtem Gepäck machen wir uns also auf den Weg zum 7eleven. Ein vernünftiges Frühstück und vor allem ein anständiger Kaffee sind Pflicht am Morgen. Mit unserer Ausbeute setzten wir uns auf eine Bank, auf einer der kleinen Brücken, direkt in die Sonne. Die Vögel zwitschern, die Kois ziehen gemächlich ihre Runden und wir schmieden Pläne für den Tag. Ursprünglich wollten wir hier noch ins Aquarium. Denn das soll wohl echt gut sein. Aber dafür ist das Wetter viel zu schön.

Nächster Stopp: Kinosaki Seilbahn! 7 Minuten braucht die kleine Gondel bis auf den Berg. Oben angekommen ist die Aussicht der Hammer! Die Stadt liegt mitten in einem tollen Tal. Das Grün der Berge mit seinen Nadelbäumen, Laubwäldern, Palmen und Bambushainen kommt bei diesem Blick noch besser zur Geltung. Hinter den letzten Bergen ist sogar direkt das Japanische Meer zu sehen. Hier lohnt es sich auf jeden Fall, nach einer kleinen Erkundungstour, eine Kaffeepause ein zu legen. Dabei können wir sogar einem großen Adler dabei zusehen, wie er  gemächlich seine Runden über die Wälder und seine Jagdgründe zieht. Nach einer ganzen Weile schaffen wir es und von diesem Blick los zu reißen und fahren mit der Seilbahn wieder runter in die Stadt. Wir möchten unbedingt noch einmal unsere Füße in das Japanische Meer halten. Dafür laufen wir der Länge nach einmal durch die ganze Stadt. Unentwegt am Fluss entlang. Nach 15Minuten stehen wir an einem kleinen Hafen. Fischerbote liegen am Steg an. Gegenüber ist ein großes Reisfeld angelegt  und um uns herum ragen die Berge in die Höhe. Die Füße Baumeln im erstaunlich trübem Wasser und unsere Seelen mit Ihnen. So lässt  es sich gut aushalten.

Irgendwann zwingt uns aber doch der Zugfahrplan zum Aufbrechen. Ganz einfach bekommen wir unsere Rucksäcke am Schalter der Gepäckstation wieder zurück. Wir haben noch ein paar Minuten Zeit. Im Schatten am Bahnhof wird entspannt. Selbst hier gibt es eine heiße Quelle, in die man die Füße halten kann. Doch das Kühle Meerwasser war uns bei diesen Temperaturen doch lieber. In der Touristeninformation geht ich nochmal den Kaffee weg bringen und nutze die Chance, euch erneut diese hoch modernen Toiletten zu zeigen. Sogar ein Sitz für das mitgebrachte Kind ist vorhanden und einmal hatte ich tatsächlich eine bei der der Deckel von alleine hoch ging sobald ich den Raum betreten habe!

Die Zugfahrt verläuft mit 2 Mal Umsteigen ohne Problem Wir fahren nur mit Hochgeschwindigkeitszügen und sind immer wieder von der Beinfreiheit und der Ausstattung begeistert. Unser Hostel ist erneut sehr zentral gelegen. Keine 10 Minuten und schon sind wir da. Dieses Mal haben wir ein ganz einfaches, stink normales Hostel gebucht. 1 Zimmer mit Doppelstockbett, was so groß ist, dass wir uns auf der Stelle komplett rumdrehen können. Also das Zimmer! Nicht  das Bett! Ein mini Schreibtisch in der hintersten Ecke lädt zum Tagebuch schreiben ein. Wir haben 2 große Fenster, die wir wieder Beide ganz auf schieben können. Es gibt ein Haus eigenen Onsen, ein gemütliches Manga Zimmer, ne große Küche und eine warme Dusche. Das Alles ist etwas runter gerockt aber dennoch gemütlich. Wir stellen unser Gepäck ab. Da das Zimmer nun dadurch bereits voll ist (und wir noch nicht ins Bett möchten) gehen wir runter in den Gemeinschaftsbereich. Lars geht Einkaufen während ich mich meiner liebsten Beschäftigung am Abend widme. Blogg schreiben. Im Manga Zimmer ist es ruhig und gemütlich. Es stehen außer Mangas noch viele andere Bücher rum. Fast wie eine kleine Tauschbörse sieht das aus.

 

Nachdem wir uns eine Nudelsuppe einverleibt haben, entscheiden wir uns dazu an den Strand zu gehen und gemütlich in meinen Geburtstag rein zu feiern. Keine 10 Minuten gehen wir zu Fuß und schon sind wir da. Am Ende der Bucht leuchten und blinken die Lichter der Stadt. Ein paar Fähren tuckern in den Hafen und wieder raus auf Meer. Viel Treibholz liegt hier rum. Wir suchen uns einen besonders großen Baumstamm aus und machen es uns gemütlich. Die letzte Stunde des Tages vergeht wie im Flug. Schon sitze ich am Strand in Japan umgeben von jeder Menge Kerzen und mache meine Geburtstagsgeschenk auf. Verrückt! Nimmt man die deutsche und die japanische Zeit zusammen habe ich dieses Jahr  ganze 31 Stunden Geburtstag. Wenn das mal nicht geil ist!

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Kommentare: 4
  • #1

    Mutti und Papa (Freitag, 22 September 2017 21:55)

    Und wieder ist ein wunderschöner Tag vergangenen, mit tollem Wetter und festen Boden unter den Füßen. Der Abend am Strand sieht echt romantisch aus, eine tolle Idee von Lars.
    Der Käfer, oder was das ist, sieht aber schon etwas gruselig aus.
    Das war ein perfekter Geburtstag für dich. Wir wünschen euch morgen (bei euch schon heute) auch wieder einen ganz tollen Tag.... Küsschen

  • #2

    Üte (Freitag, 22 September 2017 22:08)

    Jeden Tag auf Achse....ich will nicht an euren Socken schnuppern. Aber richtig so.....nur so kann man was erleben. Die Landschaftsfotos sind sehr schön. Was ist das für ein Vieh an der Wand? Schaust dir ganz relaxt die Fotos an und dann so was! Habt noch viel Spaß.

  • #3

    Mathias und Katrin (Samstag, 23 September 2017 11:53)

    Einfach wieder Klasse! ... Was für einen schönen Tag ihr hattet! Es macht richtig Spaß zu lesen.
    Wir sind schon auf den nächsten Tag neugierig!
    Aber was ist das für ein Tier? Mathias meint ein Borstenwurm oder eine Raupe??

  • #4

    Lars Kutzner (Samstag, 23 September 2017 15:10)

    Also ich hab grad mal wegen dem unheimlich großen Insekt nachgesehen, was mir auf Toilette Gesellschaft geleistet hat...es heißt wohl "Spinnenläufer" und ist nicht tötlich;)

    Hier ein Link dazu...
    de.m.wikipedia.org/wiki/Spinnenl%

233 Kilometer bis zum Japanischen Meer

Kurz vor 6Uhr. Ein kurzes unangenehmes Geräusch mischt sich in meinen Traum ein. Ich drehe mich um, blicke verschlafen ins grün und muss kurz überlegen, wo ich hier eigentlich bin. Ach ja! Richtig! Der Tempel! Das Morgenritual! Prompt bin ich hell wach. Das unangenehme Geräusch scheint der Weckruf zu sein. Ohne viele Worte zu verlieren ziehen wir uns an und schlurfen noch etwas verschlafen hinüber zum Haupthaus. Vorm Eintritt Schuhe aus und dann werden wir auch schon von einem der Mönche freundlich begrüßt. Ein paar unbequeme Stühle sind für die Gäste aufgereiht. Wir setzten uns und lassen den Blick durch den Raum schweifen. Es sieht ein wenig aus, wie eine große, flache aber sehr alte Bibliothek. In den Regalen stehen sehr große, vermutlich Uralte Bücher. Davor sind lange Kerzen verteilt und ein paar Buddha   Statuen. (zumindest vermute ich, dass es solche sind) In der Mitte des Raumes ist eine Art flache Bühne. Diese wird umgeben von 6 goldenen Säulen. Mit dem Rücken zu uns sitzt scheinbar der „Obermönch“. Um Ihn herum sind viele kleine goldene Schälchen, aus denen nimmt er immer wieder etwas raus und verteilt es vor sich, wo ein großes Modell des Tempels steht. Hinter ihm stehen 4 kleine, flache Tischchen nebeneinander. Mit jeweils einem Buch da drauf. Die Mönche gehen durch den Raum und machen einige Kerzen und Räucherstäbchen an. Danach setzten sie sich an die Tischer hinter dem „Meister“ und schlagen die Bücher auf. Nur der, der uns rein gelassen hat sitzt noch nicht. Der älteste fängt laut an zu reden oder zu beten. Für uns ist das auf Grund der Sprache nicht zu unterscheiden. Der letzte Mönch läutet ein paar Mal die Glocke vorm Eingang, schließt  dann die Schiebetür hinter sich und setzt sich auch auf seinen Platz. Mit einem Mal stimmen alle in das Gesagte des Ältesten mit ein. Aber nicht in Sprechform, sondern es klingt eher wie Gesang. Die Stimmen harmonieren wunderbar miteinander und sind zu 100 Prozent synchron.  Zwischendurch wird hier und da mal eine Klangschale oder eine Glocke geläutet oder ein einzelner Mönch „singt“ alleine und erhebt sich dabei von seinem Platz. Während Dessen  nimmt der Älteste immer wieder etwas aus den goldenen Schälchen und verteilt es vor sich. Es herrscht eine ganz besondere Atmosphäre im Raum und meine Augen fangen langsam an zu brennen so schön ist es. Wartet … nein ich fürchte das kommt doch eher von den Zahlreichen Räucherstäbchen. Die Luft ist völlig überfüllt von diesen Dingern. Just in diesem Moment werden wir alle dazu eingeladen uns ein wenig im Raum um zu sehen. Fein säuberlich in einer Reihe spazieren wir durch den Raum. Nun kann ich diese Uralten Bücher endlich von Dichtem sehen. Wahnsinn wie groß die sind und wie gut erhalten! Wir sitzen alle wieder auf unseren Plätzen. Der Gesang verstummt. Die jungen Mönche warten bis der Alte sich erhebt und tun es ihm dann gleich. Sie murmeln noch etwas vor sich hin und verbeugen sich. Der Alte dreht sich zu uns um, während die Anderen ausschwärmen und alle Kerzen im Raum durch ein wedeln mit der Hand löschen. Anschließend verlassen sie den Raum. Der Älteste setzt sich um Schneidersitz vor uns hin und fängt an zu erzählen. Es klingt wie eine Geschichte. Er spricht in ganz verschiedenen Tonlagen, passt seine Mimik an und macht ausladende Bewegungen mit den Armen. Zwischendurch zeigt er auf bestimmte, im Raum aufgehängte, Bilder. Ich sehe in mir an, denn von dem was er sagt verstehe ich gar nichts. Er trägt ein schwarzes  Gewand und einen roten Überwurf mit weißen Zeichen drauf. Auf diese Zeichen zeigt er auch ein Paar Mal beim Erzählen. Sein Gesicht wirkt sehr freundlich und er blickt einem direkt in die Augen. Sein Blick ist irgendwie überlegen und doch geduldig und ruhig. Leider redet er sehr lange und wenn man kein Wort versteht werden die Stühle von Minute zu Minute unbequemer. Somit sind wir dann doch froh, als er mit seiner Geschichte am Ende ist und uns Alle dazu auffordert uns zu erheben. Das Ende war für uns dann doch etwas langatmig, aber trotz dessen war es eine besondere Erfahrung in diesem Tempel.

Zurück in unserem Zimmer gibt es erstmal Frühstück. Zumindest für mich. Wir haben uns gestern extra Abendbrot und Frühstück im 7Eleven geholt, weil die Selbstversorgung auf dem Berg hier etwas schwierig  ist. Doch Lars hatte gestern Abend einen Fressflash und hat alles aufgegessen. Somit muss er sich bis zur nächsten Stadt gedulden. Aber immerhin gibt es Kaffee und die Leben rettenden Kekse.

Jetzt verabschieden wir uns von den Mönchen und dem Tempel und machen uns auf den aufregenden Rückweg. Alleine 2 Stunden brauchen wir schon vom Berg runter, zurück in die Zivilisation. Dann sind wir wieder am Bahnhof “Namba“ angekommen und finden uns dieses Mal in dem unterirdischen Gewirr überhaupt nicht zurecht. Sonst sind immer alle Linien und Ziele super ausgeschildert, aber ausgerechnet unsere Bahnlinie können wir nicht finden. Was wir aber finden können sind 2 Informationsschalter. Am 1. Versucht die nette Frau  uns in gebrochenem Englisch den Weg zu erklären. Das führt uns allerdings nur weiter 10 min in die Irre. Am 2. Schalter haben wir mehr Glück. In gut verständlichem Englisch rät und die freundliche Frau zu einer anderen Bahnverbindung. Zeichnet uns die Haltestellen in einem Bahnfahrplan ein und gibt uns diesen mit. So gemacht fahren wir mit der U-Bahn durch Osaka und kommen dort am Hauptbahnhof an. Auch hier ist wieder alles sehr unübersichtlich, dennoch finden wir unseren Bahnsteig. Jetzt atmen wir erstmal tief durch. Der Schinkansen führt uns nach Kinosaki. 2h40min können wir entspannen. Kinosaki liegt an der Westküste am Japanischen Meer. Während die Landschaft mit ihren wunderschönen grünen Bergen an uns vorbei rauscht, warte ich darauf dass die Berge verschwinden und das Land flacher wird. So wie es bei uns zu Hause überall der Fall ist. Doch da hab ich mich getäuscht. Die Berge lassen sich nicht verdrängen und bieten dem Meer die Stirn. Dieses drängt sich in schmalen Schneisen ins Landesinnere. Dabei wird ordentlich schlamm aufgewühlt, sodass da Wasser an einigen Stellen richtig Braun ist. Zwischen drin stehen einzelne Häuschen und zwischen Ihnen, den Bergen und dem Meer sind großflächige Reisfelder angelegt. Ich wusste gar nicht, dass Reis im Brackwasser wachsen kann….

Wir kommen in Kinosaki an und sind sofort begeistert. Ein richtig hübsches Örtchen ist das. In einer Schneise mitten zwischen den Bergen gelegen, durch einen schmalen Fluss aus Meerwasser zweigeteilt. Viele kleine Brücken führen auf die andere Seite. Es gibt jede Menge Bars, Restaurants, Cafés und Souvenirläden. Unser Ryokan suchen wir einen Moment doch schließlich finden wir es. Ein Ryokan ist ein traditionelles japanisches Gästehaus. Man sitzt auf dem Boden am Tisch. Der Raum ist ausgelegt mit Tatami und geschlafen wird auf Futon Matratzen auf dem Fußboden. In der Beschreibung bei Booking.com war als Sprache nur Japanisch angegeben, doch wie so oft reicht das Englisch locker zum Verständigen, die Japaner trauen sich einfach weniger zu, als sie können.

 

Unser Zimmer ist ganz gemütlich und für japanische Verhältnisse riesig. Außerdem haben wir zusätzlich zu dem flachen Tisch, an dem man auf dem Boden sitzt auch noch einen richtigen Tisch mit Stühlen direkt am Fenster.  Das kann man in seiner ganzen Front auf schieben und sitzt dann fast wie auf einem Balkon. Super ! Jetzt erkunden wir erstmal ein bisschen diese schöne Stadt. Bummeln durch die Straßen. Im Wasser entdecken wir riesige Kois und am Rand klettern eine Menge Krebse umher. Wir trinken einen leckeren Kaffee und kaufen ein paarschöne Mitbringsel. In einer bestimmten Bar gibt es einen leckeren Burger mit dem berühmten Kobe Rindfleisch. Den müssen wir unbedingt probieren. Dazu trinken wir das vor Ort gebraute Bier, was hier überall angepriesen wird. Beides ist ein Genuss! Von unserer Unterkunft haben wir ein Freiticket für alle Onsen der Stadt bekommen. Und das sind viele! Da ich das heiße Wasser nicht so gut vertrage entscheide ich mich dagegen und nutze die Zeit stattdessen in einer Bar mit super, mega, hammer schnellem Internet und Lade die letzten beiden Blogeinträge inklusive Bilder hoch, während Lars eine Runde entspannen geht. Nur mal so für euch. Mit dem Internet habe ich für 81 Bilder keine 4 Minuten zum Hochladen gebraucht! Und das sind verdammt große Dateien von meiner Kamera! Von der Bar aus habe ich einen super Blick über den Fluss und die beleuchtet Straße mit ihren alten Häusern. Die Onsen hier sind bis 23Uhr auf und sie werden in dem Traditionellen Gewand inklusive klappernder Holzschuhe besucht. Überall hört man das Klappern dieser Schuhe in den Straßen und man fühlt sich durch die Gewänder in der Zeit zurück versetzt. Da falle ich mit meiner normalen Alltagskleidung schon fast ein wenig auf.

 

Mit den Bilder für diesen Eintragkann es etwas dauern. Sie sind am Hochladen aber das Internet ist hier gaaaaaaanz langsam ;)

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Kommentare: 5
  • #1

    Anne und Papa (Donnerstag, 21 September 2017 20:01)

    Happy Birthday und alles Gute, vor allem weiterhin tolle Eindrücke wünschen wir dir liebe Lea. Genieße dieses Jahr deinen 31 Stunden-Geburtstag ;-) und lass dich fein von Lars verwöhnen.

  • #2

    Mutti und Papa (Donnerstag, 21 September 2017 20:32)

    Ist ja echt der Wahnsinn, was ihr da alles seht und erlebt. Ich hatte heute Morgen schon mal einen Kommentar geschrieben. Der ist leider wieder verschwunden. :(
    Man möchte auf so Vieles eingehen von eurem Erlebten, aber das würde den Rahmen sprengen. Ihr genießt jede Minute dort und werdet wohl noch lange von diesem Urlaub erzählen. Und wir hören euch gerne und mit Spannung zu.

  • #3

    Mama Katrin (Donnerstag, 21 September 2017 21:24)

    Liebe Lea,
    alles Liebe und die Besten Wünsche zu deinem Geburtstag!!!
    Mach dir heute mit Lars einen tollen Tag!!
    Ein Prost auf dein Wohl
    mit einem großen Schluck Japanbier
    Sei ganz lieb umarmt Mathias und Katrin

  • #4

    Lars Oma und Opa (Donnerstag, 21 September 2017 21:30)

    Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag!
    Wir wünschen dir einen super schönen Tag!!!
    Küsschen von Opa und Oma aus Schwerin

  • #5

    Lea (Freitag, 22 September 2017 16:07)

    Vielen Lieben Dank für alle Eure Glückwünsche! Ich hatte einen erneut Aufregenden Tag und somit einen fantastischen Geburtstag!

Schwierige Anreise

Heute müssen wir uns von Kyoto verabschieden. Von Tommy, seinem wunderschönen Guesthouse und dem leckeren Frühstück. Das genießen wir jetzt erstmal ordentlich, bevor wir uns auf den Weg ins Ungewisse machen. Bei der Planung für die heutige Route, war Google Maps überfordert und die japanische Seite für die Bahnverbindungen hat und nicht ganz bis ans Ziel weiter helfen können. Laut Google Maps brauchen wir also 15Stunden und laut der japanischen Online Bahn kommen wir gar nicht ans Ziel. Auf der Karte ist allerdings ganz eindeutig eine Bahnverbindung zu sehen. Also werden wir schon ankommen.

Um 10 Uhr steigen wir an der Kyoto Station in den Zug nach Osaka. Bis hierhin kein Problem. In Osaka selbst haben viele Züge ein paar Minuten Verspätung, was für japanische Verhältnisse sehr ungewöhnlich ist. Wir vermuten, dass der Taifun evtl. Schäden verursacht hat, die diese Verspätung begründen.

Jetzt müssen wir theoretisch in Osaka mit einer Rundbahn zu einem anderen Bahnhof in der Stadt, um dort in eine kleine Lokalbahn zu steigen. Dieses Mal kommen wir aber leider nicht mit Hilfe der Bahnhofsanzeige weiter und müssen einen JR- Mitarbeiter fragen. Dieser sagt uns, dass wir durchaus schon am richtigen Bahnsteig stehen, aber das andere Gleis gegenüber das richtige sei. Um 10.48 Uhr sei unser Zug und in „Imaimiya“ (ihr glaubt  nicht wie oft er diesen Namen wiederhole musste bis ich ihn verstanden hab) müssen wir umsteigen. An diesem Bahnhof gucken wir wohl grad etwas Ratlos, denn eine ältere Japanerin scheint unser Gespräch vorher mitgehört zu haben und zeigt uns, wo das richtige Gleis ist. Ohne das wir sie gefragt haben!  Mit diesem Zug fahren wir auch wieder nicht lange um dann in „Namba“ aus zu steigen.

Durch elendig lange unterirdische Gänge mit ganzen Shoppingmeilen versteckt, laufen wir zu unserem nächsten Zug. Am Ende dieses Labyrinthes kommen wir in eine riesige Bahnhofshalle. Der Fahrkartenautomat weigert sich, seine Englisch Kenntnisse aus zu packen. Doch der nette Herr am Schalter hilft uns zum Glück weiter. 12:00 Uhr ist Abfahrt. Also 20 min Zeit zum Durhschnaufen. Erstmal Kaffee und Kekse. Kekse sind wirklich das wichtigste Nahrungsmittel auf so einem Trip! Ich kann euch nur empfehlen immer einen Keks dabei zu haben!

Dieses Mal sind wir ganze 50 Minuten am Stück unterwegs. Mit gewohnter japanischer Pünktlichkeit. Die Landschaft um uns herum hat sich schon deutlich verändert. Es sind viele kleine Dörfer zu sehen. Die Häuschen stehen weit auseinander und ein paar kleine Reisfelder haben sich dazwischen geschmuggelt. Die Berge in ihrer grünen Pracht sind unsere stetigen Begleiter.

Der nächste Bahnhof an den wir kommen ist deutlich kleiner und unsere Zielstation „Koyasan“ ist gut ausgeschildert. Wieder ist es  eine kleine Bummelbahn, die uns dazu einlädt, sie ein Stück ihres Weges zu begleiten. Auf dieser Fahrt staunen wir uns wirklich die Augen aus dem Kopf! Wir fahren direkt am Rande eines großen Thales den Berg hinauf. Dieser und alle umgebenden Berge zeigen sich in den verschiedensten Grün Tönen. Bambushaine, Nadelwälder und verschiedenste Laubbäume haben sich miteinander vermischt. Die Sonne scheint ins Thal  hinein und beleuchtet alte traditionelle Holzbauten, Reisfelder und Orangenbaum Plantagen. Geräuschvoll biegt unsere Schmalspurbahn um jede Kurve. Kurz vorm Ziel müssen wir erneut umsteigen. Die letzten der 867 Höhenmeter überwinden wir mit einem Cable Car. Steil Berg auf schleppt sich die Gondel auf einer schmalen Spur zwischen riesigen Bäumen. Auf halber Strecke kommt uns mit einem Mal eine andere Gondel entgegen. Doch zum Glück genau an der Stelle, an der sich die Schienen für ein kurzes Stück zweiteilen. Das Timing ist perfekt. Jetzt sind wir Oben angekommen und müssen erstmal gucken, wie wir am Besten zu unserer Unterkunft kommen. Prompt werden wir auch schon angesprochen von einem Bahnmitarbeiter. Er zeichnet uns auf einem überschaubaren Stadtplan alles ein, zeigt uns die Bushaltestelle und die Station, wo wir aussteigen müssen. Die Kartedürfen wir behalten und die Busfahrt beginnt. Sehr enge und steile Serpentinen fahren wir  hinab in das kleine Bergdorf. Dem Bus dürfte keiner entgegen kommen , denn da wäre schlicht kein Platz für.  Angekommen an unserer Haltestelle müssen wir nur noch 5 Minuten zu Fuß laufen laut Karte. Ok 5min stimmt aber von den 50%Steigung hat keiner was gesagt! Wie zwei schnaufende Elefanten schleppen wir uns den Koyasan Berg hoch mit unseren schweren Rucksäcken. Ich Verfluche alle Bücher die ich unterwegs gekauft hab und die ich nicht gekauft hab. Dann steht er plötzlich vor uns. Der Kongo – Sanmaiiin. Buddhistischer  Tempel und für eine Nacht unser Quartier. Freundlich werden wir von einem englischsprachigen Mönch begrüßt und bekommen eine kurze Einweisung. Heute ist von 16.30Uhr bis 21 Uhr Duschzeit. Davor und danach sind die Duschen aus. In unserem Zimmer finden wir die traditionelle Buddhistische Kleidung für uns. Morgen früh 6.30 Uhr ist die Morgenzeremonie. Dort sollen wir bitte in unserer normalen Kleidung erscheinen, denn vor Buddha gehört es sich nicht, sich zu verkleiden. Das Hauptgebäude wird 18 Uhr geschlossen, aber unser Nebengebäude bleibt 24 Stunden auf. Somit sind wir in unserer Bewegungsfreiheit nicht eingeschränkt.

Anschließend zeigt uns ein zweiter Mönch unser Zimmer. Die Schuhe werden wie immer am Eingang aus gezogen. Man kann sich Hauslatschen nehmen oder auf Socken weiter laufen. Unser Zimmer ist traditionell eingerichtet. 2 Futonmatratzen liegen auf dem Tatamiboden. Ein flacher Tisch mit 2 Sitzkissen und etwas Tee ist vorbereitet. Unsere Fensterfront können wir ganz auf schieben, sodass wir fast im Freien Sitzen. Alles ist sehr einfach  gehalten, nur die Toilette nicht. Hier ist wieder die Brille beheizt!

Wir sehen uns ein wenig auf dem Gelände um und genießen die Ruhe. Riesige Bäume sind hier gewachsen. Die Gebäude sind Uralt und super schön erhalten und die Mönche sind alle freundlich zugewand.

 Zur Duschzeit gehen wir in die Gemeinschaftsbäder. Männer und Frauen sind dort sehr ähnlich aufgebaut. Man kommt in einen Vorraum mit Waschbecken und Spiegeln, Föhn und einem Regal in dem leere Körbe stehen. Hier entkleidet man sich und packt seine Sachen in einen der Körbe. Das Handtuch bleibt auch hier. Dann geht man einen Raum weiter in das Bad. In der Mitte ist ein großes Badebecken. Nicht groß genug zum Schwimmen, aber groß genug für mehrere Personen. An den Rändern sind Duschen und Spiegel angebracht. Alles sehr flach. Davor  steht ein Hocker zum drauf setzten. Hier wird sich nun zunächst ausgiebig geduscht, bevor man in das heiße Becken steigt. Tjoa also ich wollte eigentlich einfach nur duschen… mach ich auch. Lars  genießt die heiße Quelle noch etwas und hat mal versucht es diesen Baderaum bildlich da zu stellen.

 

Den restlichen Abend verbringen wir gemütlich in unserem Zimmer. Draußen ist es schnell kalt und dunkel geworden. Im Tempel ist es jetzt so ruhig, dass ich die Kohlensäure in meiner Cola Dose knistern höre!

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Kommentare: 1
  • #1

    Mama Katrin (Donnerstag, 21 September 2017 07:43)

    Da hat sich doch die schwierige Anreise echt gelohnt!!!
    Super seht ihr in der Buddhistischen Kleidung aus. Daumen hoch :)
    Da sieht man, dass ihr in Japan seid
    und Spaß habt!!! :)

Kaputtes Stativ

Was ich in meinem letzten Beitrag nicht erwähnt habe… mein Stativ ist aus seinem Jetlag nicht mehr raus gekommen und hat entkräftet aufgegeben. Ich war schon ziemlich traurig da drüber. Das Ding ist mir ans  Herz gewachsen. Es war super leicht, hatte ein tolles Packmaß und alle Funktionen die ich brauchte. Mein perfekter Reisebegleiter. Nun ist das Land, in dem mir das passiert nicht unbedingt das schlechteste. Japan ist Deutschland in Sachen Technik ja um einiges vor raus und damit natürlich auch in Sachen Zubehör. Aus diesem Grund ist heute unsere 1. Anlaufstelle also ein Kameraladen. Direkt am Kyoto Hauptbahnhof soll es gleich zwei geben. Da ich der Koordinator für die langen Etappen bin bringt Lars uns auch auf Anhieb sicher zum 1. Store. Und was das für einer ist! Mir fällt alles aus dem Gesicht und ich weiß gar nicht, wo ich zuerst hingucken soll! Kameras in allen erdenklichen Formaten, Speicherkarten, Filter, Objektive, Taschen, Reinigungsequipment, Stative, Sony, Canon, Nikon, Panasonic und noch soooo viel mehr! Mein Kameraherz fährt Achterbahn! Konzentration! Ich brauche ein Stativ. Die Auswahl ist… nun ja… groß finde ich noch untertrieben. Viele Verschiedene nehmen wir in die Hand und prüfen sie auf Herz und Nieren. Am Ende finde ich eins mit dem ich aber sowas von Glücklich bin. Es hat ein noch kleineres Packmaß als mein Altes. Ist viel Leichter, das Handling ist der Hammer und es hat einen super Preis! Das Beste daran… jetzt kann ich mich noch so richtig in dem Laden umsehen, auf der Suche nach etwas ganz Bestimmten. Und tatsächlich da steht sie, ganz unscheinbar zwischen ihren ganzen Geschwister, die Canon EOS 6D Mark 2! Meine zukünftige Kamera, wenn ich wieder zurück in Deutschland bin. In keinem deutschen Laden kann man sie in die Hand nehmen und testen. Nicht mal hinter Glas stehen sie. Hier jedoch steht sie einfach zwischen den Anderen und ich kann sie endlich mal in die Hand nehmen. Ein tolles Teil ist das!!!

Nach einiger Zeit schafft es Lars dann tatsächlich, irgendwie mich aus dem Laden zu bekommen. Wenn ich es mir recht überlege weiß ich auch nicht mehr genau, wie er das gemacht hat. Jedenfalls brauchen wir jetzt erstmal eine Pause. Wo kann man die besser machen als in einem Reise- und Bücher Café? Ich bekomme anstatt eines kalten, einen heißen Chai Latte doch das juckt mich mit meinem neuen Stativ herzlich wenig! Lars trinkt seine heiße Schokolade und amüsiert sich über mich. Ist mir egal, soll er nur machen J

Jetzt kommen wir endlich zum eigentlichen Tagesprogramm. Wir fahren mit der Metro wieder etwas an den Stadtrand. Dieses Mal in süd- östlicher Richtung. Dort ist ein Shinto Schrein, welcher über unzählige Orangene Toji (so heißen diese Tore) den Berg hinauf zu erreichen ist. Ich wollte eigentlich gerne nochmal googeln, wieviele es denn nun sind, da die Info Schilder alle auf Japanisch waren, nur leider gibt es in unserer aktuellen Unterkunft kein W-LAN. Also müsst ihr euch mit diesen mangelhaften Informationen zufrieden geben.

Um zu diesen Toren zu gelangen spazieren wir wieder durch kleinste Straßen und erfreuen uns an der Sonne und den tollen Bepflanzungen um den Häusern. Dieser Schrein mit den Tojis ist mitten in einem dichten Wald gelegen. Es herrscht eine ruhige Atmosphäre, nur unterbrochen durch die zahlreichen Tiergeräusche aus dem Wald. Auf den Toren sind Gebetstexte gezeichnet. Der ganze Weg hinauf zum Tempel würde 1 Stunde dauern und runter auch wieder eine Stunde. Wir machen uns auf den Weg. Es ist schon toll, wie schön das Licht durch die Tore und das dichte Blätterdach des Waldes gebrochen wird. An einer kleinen Abzweigung kommen wir an einen See. Wir machen eine kleine  Pause und beobachten das Treiben. Eine dicke Schildkröte chillt am Ufer und reckt ihren Hals in die Sonne. Fast unsichtbar ist sie, so gut hat sie sich versteckt. Die Kleine passt da nicht so gut auf und paddelt gemütlich quer über den See. Den Kopf reckt sie nach oben, vielleicht gibt es ja was interessantes zu sehen wo sie unbedingt mal nachsehen muss, was das ist. Hinter ihr zieht ein großer Karpfenartiger Fisch seine Bahnen. Er kann nur müde lächeln über die albernen Paddelbewegungen die die Schildkröte macht. Damit ist sie so langsam, ein kräftiger Flossenschlag von Ihm und er ist mehr als doppelt so  schnell. Doch was ist das? Da hat sich doch tatsächlich eine Fledermaus gerade mal den ganzen Spaß von oben angesehen. Am hellichten Tag fliegt sie, schnell wie der Blitz von Baum zu Baum und horcht, ob nicht irgendwo ein Leckerbissen lauert. So könnten wir noch Stundenlang weiter beobachten, doch nun ist es wirklich an der Zeit weiter auf zu steigen. Es folgen viele Stufen und Kurven, immer hindurch durch die orangenen Toji, die uns den Weg weisen. Dann steht da mitten im Nichts ein Häuschen mit kleinen Tischchen und Kissen auf Tatami Matten und direkt gegenüber eine kleine Suppenküche. Na wenn das mal keine Einladung zu einer Mittagspause ist. Wir haben einen Platz direkt am offenen Fenster mit Blick in den Wald hinein. Hier und da luschert mal ein orangenes Tor hervor und von Überall kommt Vogelgezwitscher und andere Tiergeräusche. Eine buckelige Omi bringt uns unsere dampfende Suppe und dazu ein (kostenloses) Glas Wasser. Ramen ist eine traditionelle japanische Nudelsuppe. Es gibt sie in vielen Variationen. Unsere heute ist mit Algen, Frühlingszwiebeln, Kräutern und einem Ei. Lecker! Frisch gestärkt machen wir uns auf den Rückweg, denn durch meine ausgeartete Erkundungstour im Kameraladen ist unser Zeitplan im Eimer. Auf dem Rückweg kommen wir in eine Straße voller Stände. Einfache Straßenstände, die frisch gemachte Snacks anbieten. Lars ist noch nicht gesättigt. Es gab ja nur Suppe. Außerdem sehen diese Japanischen Eierkuchen echt lecker aus! Gemacht sind sie mit Käse, Lauchzwiebeln und einer leckeren Barbecuesauce. Ich hab natürlich auch probiert und muss sagen, ist schön verrückt… das schmeckt einfach alles unfassbar gut, was die hier so kochen.

Unser abschließendes Ziel für den heutigen Tag ist ein Markt mitten in Kyoto. Hier soll es alles Mögliche an japanischem Essen geben. Wir müssen wieder ein Stück von der Bahn dorthin laufen und wieder sind es wunderschöne, alte Straßen mit vielen Traditionellen Bauten. Angekommen am Markt werden wir nicht enttäuscht. Es scheint wirklich Alles zu geben und wir können nicht mal die Hälfte erraten. Durch eine Enge Gasse führt uns der Weg. Links und rechts davon ist alles voll mit Ständen. Obst, Gemüse, Fisch Fleisch, Eis, Brot, Kekse, Bonbons, Naschereien und noch soo vieles Mehr. Überall stehen kleine Schälchen zum Probieren rum und immer wird einem ein freundliches Lächeln entgegengebracht und viele japanische Wörter, ganz egal, ob man sie versteht oder nicht. Niemand ist aufdringlich oder versucht einem etwas auf zu zwingen. Lars entscheidet sich an einem besonders vollen Stand auch sein Glück zu versuchen. Wo die Einheimischen Schlange stehen muss es doch gut schmecken! Er hat keine Ahnung was er bestellen soll und einer der Japaner gibt im einen Tip. Runde Bällchen, die ein wenig was von Kartoffelpuffer haben, gefüllt mit Tintenfisch, belegt mit Käse, Barbecue Sauce und Kräutern. Extrem heiß aber unheimlich lecker!

Abschließend gibt es noch einen Kaffee. Dann brauchen wir erstmal eine Pause im Hostel.

Am Abend gehen wir eine halbe Ewigkeit durch die verdammt dunkle und  erstaunlich leere Stadt, um einen Tempel beim Nacht zu fotografieren um dann am Ende fest zu stellen, dass dieser so zugebaut ist, dass wir ihn von Außen nicht sehen können. Obwohl er wohl gemerkt das höchste Holzgebäude Japans ist! Aus Trotzt  gibt es nochmal diese  Tintenfischbällchen an einem Straßenstand in der Nähe  des Hostels. Winzig klein is der Laden, der Typ da drin ein ergrauter Japaner, dessen Hände nur so fliegen beim Arbeiten und davor stehen gemütliche Holztische und Stühle.

Ein gelungener Abschluss von einem tollen Tag!

 

Danke Kyoto!

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Kommentare: 2
  • #1

    Bella (Montag, 25 September 2017 10:00)

    soo, nachdem ich denn auch endlich die Bilder laden konnte übern Laptop (Technik, die begeistert xD), WAAAHHHNSINNN!!!!
    Wie, in Gottes Namen, hat Lars dich aus diesem Laden wieder rausbekommen? xDDD Man kann ja gaaarnicht erkennen, wie sehr du dich über dein neues Stativ freust ;) Und das Alte liegt jetzt in einer Mülltonne in Kyoto? ^^

    Die Tore sind richtig cool. Stehen die nicht auch in ganz Japan verteilt oder ist das speziell in der Region dort eine Sehenswürdigkeit?

    Und das Essen sieht echt verdammt gut aus. Dass ihr nicht schon kugelrund seid, wundert mich echt xDDD

  • #2

    Lea (Mittwoch, 27 September 2017 13:48)

    Hahah ja Bella ich wunder mich auch immernoch wie er mich aus dem Laden raus kriegen konnte ;) Das Kaputte Stativ hat Tommy jetzt, er versucht es heile zu machen und wenn nicht entsorgt er es für mich :) Die Tore gibt es in ganz Japan aber so viele auf einem Fleck nur in diesem speziellen Tempel :)

Dem Taifun nochmal davon gekommen

Augenaufschlag.... etwas besorgt krieche ich aus dem Bett. Seit ein paar Tagen wütet im Süden Japans ein heftiger Taifun. Wenn er nicht seine Richtung ändert soll er heute Früh bei uns in Kyoto ankommen. Etwas abgeschwächt, aber immernoch so, dass es viel zu gefährlich wäre das Hostel zu verlassen. In unserem Zimmer gibt es kein Fenster. Ich gehe also raus und sehe... es ist trocken und es weht kein Lüftchen. "Vielleicht haben wir wenigstens den halben Tag noch um unterwegs zu sein", denke ich mir.  Wir bekommen unser Frühstück (Toast überbacken mit Rührei Käse und dazu ein Sprossensalat Yammi) und schmieden nebenbei vorsichtig Pläne für den Tag. Unser Ziel soll heute "Arashiyama" sein im Nordwesten Kyotos. Gut gestärkt spazieren wir gemütlich zur Metro Station, die keine 10 Minuten von unserem Hostel entfernt ist. Es sind angenehme 25 Grad und man kann sich garnicht vorstellen, dass sich ein Taifun auf dem Weg zu uns befindet. Keine 20 min Zugfahrt und wir sind am Stadtrand angekommen. DieFahrt geht durch viele Tunnel und immer wenn wir aus einem raus kommen erstreckt sich ein tolles Tal mit einem reißendem Fluss darin vor uns! Zum Glück sind wir beim 1. Mal zu weit gefahren mit der Bahn, sodass ih beim 2.Mal versuchen konnte mit der Kamera schnell genug zu sein, diese Täler ein zu fangen. Durch kleine gemütliche Gassen spazieren wir zu unserem ersten Ziel. Überall laufen Japaner als Geishas verkleidet rum. Die Häuser sind wieder umzingelt vom Grün aus Töpfen und es herscht eine angenehme Ruhe.  Ab und zu versteckt sich  ein kleiner Straßenstand zwischen den Häusern. Der Weg vergeht wie im Flug. Plötzlich stehen wir auch mitten in ein risiegen Bambushain. Unglaublich hoch sind die dicken Äste und so dicht gewachsen, dass sich eine tolle Stimmung mit dem Licht entwickelt. Es ist als wäre man in eine grüne Lunge eingetaucht. Der Weg ist fein säuberlich abgesperrt, damit die Touristen keinen Schaden anrichten können. Ich denke das ist auch gut so, denn Touristen gibt es hier sehr zahlreich. Das ist ja eigentlich überhaupt nicht unser ding, doch hierfür lohnt es sich wirklich. Viel zu schnell sind wir aus dieser grünen Oase wieder draußen. Unser nächster Stop ist  spontan. Der Garten vor einem Tempel sieht so schön aus, da möchten wir gerne rein. Viele verschieden Pflanzen sind hier liebevoll angelegt. Zwischen ihnen schlängeln sich kleine Bäche und geben in leisem geplätscher ihren Senft dazu. Einige Abschnitte sind komplett mit butterweichen, tiefgrünen Moosteppichen überzogen und strahlen eine herrliche Ruhe aus. Am Ende kommen wir zu einem wunderschön angelegten Teich. Riesige Kois ziehen gemächlich ihre Bahnen und sonnen sich an der Oberfläche. Verschiedenste Bäume und Büsche nehmen dich Teich in ihren Kreis aus  und dahinter überragen die grünen Berge alles! 

Bevor wir in den Tempel hinein gehen, müssen wir unsere Schuhe ausziehen. Das ist mit den Flip Flops schnell getan und schon schleichen wir über den Tatami Boden. Im innern ist der Tempel sehr einfach gehalten, wärend von außen überall verziert wurde wo es nur geht. Verschnörkeltes Holz, Verzierte Metallapplikationen und selbst die Dachziegeln haben Muster und Schriftzeichen eingraviert. Selbst hier befindet sich ein kleiner liebevoll angelegter Garten. Das wares doch wert, hier einen spontanen Abstecher hin zu machen. 

So langsam zieht ein ordentliches Lüftchen auf und der Himmel verdunkelt sich merklich. Wir würden trotzdem gerne noch in den nahe gelegenen Affenpark. Dort angekommen müssen wir jedoch feststellen, dass selbst die Japaner einen gesunden Respect vor dem Taifun zeigen und der Park aus diesem Grund heute geschlossen ist. Also bummeln wir noch ein wenig durch die schönen kleinen Straßen entlang. Unterwegs machen wir eine kleine Kaffeepause. Ich probiere japanische Eierkuchen mit Sirup und Butter und Lars hat sich eine tolle Waffel mit Kirschen bestellt. Dazu gibt es für uns Beide Kaffee mit Milch und Honig. Im CafÉ hängt eine Weltkarte. Man soll einen Smiley auf sein Land kleben. Das hab ich natürlich gemacht, denn Deutschland war noch frei! Anschließend geht es dann doch sicherheitshalber zurück zur Bahn und dann zurück zum Hostel. Dank einer kleinen Leuchte direkt vorm Eingang finden wir das auch im Dunkeln super wieder! Dort verbringen wir einen netten Abend mit zwei Holländern und zwei Belgiern. Tauschen uns über die Möglichkeiten in Kyoto aus und haben viel zu lachen, wärend Draußen nun literweise Wasser vom Himmel Fällt und der Wind sich von seiner Besten Seite zeigt. Nebenbei testen wir das japanische Tomatenbier. Ich gebe zu es klingt komisch und es wird natürlich auch kein Favorit. Aber dafür dass es so ungewöhnlich ist schmeckt es ehrlich nicht schlecht! Die Tomaten schmeckt man deutlich raus und eine milde Biernote. Man kann das schon gut trinken. 

Ich nehme an dieser Stelle schonmal vorweg, dass wir viel Glück hatten, der Taifun hat kurz vor Kyoto eine Kurve nach Westen gemacht und somit haben wir nur ein paar schwache Ausläufer von ihm mitbekommen.

Nochmal Glück gehabt Kyoto!

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Kommentare: 3
  • #1

    Caro (Montag, 18 September 2017 15:19)

    Faszinierende Landschaftsbilder! Von den Tälern und Gärten und den Bambuswäldern bin ich ernsthaft beeindruckt. Wirklich wahnsinnig schön!!!
    Und ich fand die Perspektive der Landkarte interessant, ganz anders als wir es von Darstellungen aus europäischer Sicht kennen ��

  • #2

    Mutti und Papa (Dienstag, 19 September 2017 08:06)

    Einfach toll! Wir können das nur immer wieder sagen, und wir freuen uns sehr, dass ihr eine soooo spannende, aufregende und schöne Reise erlebt. Was die Bambuswälder angeht, kann ich mich nur der Meinung von Caro anschließen. Aber auch von den Topfgärten bin ich vollauf begeistert. Waren gestern wieder in deinem Topfgarten, Leamaus .... zwinger
    Auch das Essen sieht immer toll aus. Hätte ich so gar nicht gedacht. Die Unterkunft - toppi ... Daume hoch ...
    Aber die Toilettenspülung ist ja wohl nicht zu toppen - Was ist das denn für ne geile Idee!!!

    So Erdbeben und Taifun hatten wir jetzt. Mehr an Wetterextreme brauchen wir in den nächsten anderthalb Wochen nicht... küsschen

  • #3

    Mama Katrin (Dienstag, 19 September 2017 22:28)

    Oh!! Ja!! Da hattet ihr wieder Glück!! Hu! Ha!
    Erst mit dem Erdbeben und dann jetzt mit dem Taifun. Es war sehr erleichternd zu lesen, daß er noch vor Kyoto noch schnell die Kurve in den Westen bekommen hat!!
    Sehr schöne Landschaftsbilder.
    Die Bambuswälder finde ich auch sehr beeindruckend. Echt super.
    Übrigens, ein echt schickes Hostel mit einem tollen Frühstück und einer so schönen lustigen Tasse!!

380 Km....ab nach Kyoto!

Heute Morgen begrüßt uns ein lauwarmer Nieselregen bei 20 Grad. Die Japaner frieren und wir schmunzeln nur darüber. Als ich ihnen von den normalen Herbst Temperaturen in Deutschland erzähle sind sie total überrascht und verstehen, dass es für uns trotzdem warm ist hier.  Nach einem erneuten leckeren Frühstück packen wir unsere sieben Sachen zusammen, verabschieden uns von diesem tollen Hostel, seinen Gastgebern und machen uns auf den 380Km Trip nach Kyoto. Etwas mehr als 3 Stunden werden wir brauchen. Lars lässt sich von den Einheimischen anstecken und zieht eine dünne Jacke über. Keine 5min hält er das aus, dann schmeißt er sie wieder ab. Für das erste kleine Stück Strecke hätte man eine halbstündige Busfahrt wählen können. Doch eine kleine Abschlussfahrt mit unserer tollen Bummelbahn lassen wir uns nicht nehmen. Sie braucht zwar doppelt so lan, aber hat dafür auch 3 mal so viel Charme und deutlich mehr auf ihrem Weg is tal zu bieten. 

Dicke Wolken hängen über uns. Ganz gemächlich schleppen se sich über die Berge und rutschen dann an ihren Hängen herunter. Kein Lüftchen ist da um ihnen dabei zu helfen. Hier uns Dort sieht man dampfende Quellen im Dickicht empor steigen und die Wolken begrüßen. Heute ist Samstag und viele Japaner machen Ausflüge in die näher gelegenen Städte. Das wird uns auch bewusst, als wir die Sitzplätze für den Shinkansen reservieren wollen. Nix zu machen. Sagt uns der freundliche Bahnmitarbeiter. Der Zug ist heute sehr beliebt. Es gibt zum Glück auch immer bestimmte Wagons für Fahrgäste ohne Reservierung. Hier stellen wir uns an und haben tatsächlich Glück. 2 Plätze nebeneinander. Die Fahrt kann losgehen! 2h fliegen wir durch das Land und die Landschaft rauscht nur so an uns vorbei. Wir essen unser Mittag, hören Musik, Lesen. schreiben Blog und Lars verschläft sogar die 2. Hälfte der Fahrt. 

Als wir in Kyoto rein fahren fällt uns sofort auf, dass dies eine völlig andere Großstadt ist als Tokyo. Es gibt nur sehr wenige Wolkenkratzer. Viele kleine Wohnhäuser sind dicht an dicht gereiht, hauptsächlich im traditionellen Stil. Viele Sehr alte Bauten sind dazwischen, aus Holz mit hübschen Verzierungen. Um die Stadt herum ragen die Berge mit ihrem satten Grün heraus und geben einem irgendwie das Gefühl von Abgeschiedenheit. Auf dem Weg zum Hostel finden wir uns super zurecht. Alles ist etwas ruhiger, es gibt viele traditionelle Straßen und die Bewohner sorgen für viel Grün in den Straßen durch zahlreiche Topfpflanzen um ihre Häuser und auf den Balkonen. Im Hostel werden wir herzlich empfangen. Tommy, der Besitzer, trägt ein kunterbuntes Namensschild und spricht super Englisch. Das Hostel ist (wie immer in Japan) auf engstem Raum eingerichtet, aber total liebevoll und gemütlich gestaltet. Nach dem Einchecken erfrage wir, ob es möglich ist dass wir unsere von Erinnerungen und Erlebnissen getränkten, stinkigen Sachen waschen können. Tommy holt Schnurstracks einen Behälter für unsere Wäsche. Sie machen das für uns, Nur alles dort rein und dann brauchen sie ca. 6h für Waschen und Trocknen. Vieles ist hier vorbereitet, um es den Gästen in Kyoto leicht zu machen. Wir bekommen einen Stadtplan, wo alle Sehenswürdigkeiten eingetragen sind. Im Gemeinschaftsraum hängt eine Karte, auf der die schönsten davon Markiert sind und wir finden sogar einen selbst gemachten Ordner mit allen Sehenswerten Plätzen, mit Eintrittspreis und Wegbeschreibung inkl. öffentlicher Verkehrsmittel. Tee und Kaffee gibt es hier immer Gratis und natürlich freies W-Lan.  Eine kleine Terasse vorm Gemeinschaftsraum läd zum verweilen ein. Nur nicht heute im Regen. Wir entscheiden uns für die schlechtwetter Variante und gehen ins Manga Museum,Unser Hostel ist so Zentral, dass wir nur 1/2 Stunde dorthin gehen. Es regnet zwar immernoch, aber dadurch dass es trotzdem Warm ist, stört uns das kein bisschen. 

Am Museum angekommen sind wir einfach nur total beeindruckt. Über 3 Etagen sind die Wände bis zur Decke voll mit Mangas! Überall sind stühle verteilt und es gibt gemütliche Sitzecken zum verweilen und lesen. Es wird gezeigt wie so ein Manga früher gezeichnet wurde und wie es heute am PC entsteht. Man kann sich Skizzen ansehen und vom 1. bis zum letzten Manga alles lesen was man möchte. Sehr viele spannende Sachen waren da. Für die unter euch die jetzt Fragezeichen in den Augen haben. Mangas sind japanische Comics in der Größe eines Lustigen Taschenbuches. Sie  werden von hinten nach vorne gelesen und es gibt sie in allen möglichen Kategorien. 2006 sind sie nach Deutschland gekommen, Lars und ich kennen sie also aus unserer Kindheit. Wenn wir hier wohnen würden, würde es uns hier wohl öfter her verschlagen. Leider war es hier verboten Fotos zu machen, darum nur ein paar heimliche Bilder ;) 

 

Zurück im Hostel machen wir uns unser Abendessen warm. In japan haben die Meisten keine Zeit zum kochen darum gibt es frisch gekochte Gerichte im z.B. 7eleven,, die man sich dann zu hause nur noch warm macht. Glaubt mir das ist nicht der übliche Fertigfraß, wie in Deutschland. Das sind wirklich leckere Gerichte und eine günstige Alternative dazu, jeden Abend essen zu gehen. 

 

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Kommentare: 3
  • #1

    Mama Katrin (Sonntag, 17 September 2017 20:55)

    .... und wieder hattet ihr einen super schönen Tag!!! ... auch wenn es etwas geregnet hat.
    Schöne, interessante, aber auch tolle witzige Aufnahmen von euch!!! Klasse!!!
    Wir haben gestern Opas 81.Geburtstag noch etwas nachgefeiert. �☕
    Es war ein sehr schöner Tag. ☀�
    Zum Kaffee hat Steffi etwas aus deinem Reisebericht dem Opa und uns laut vorgelesen.
    Alle sind total begeistert, was und wie du schreibst!
    Dazu die schönen und tollen Aufnahmen! Echt super!
    Wir freuen uns, dass ihr sooo viel Freude an eurer Reise habt!! ��
    Weiterhin wünschen wir euch noch super schöne & tolle Tage in Japan ��

  • #2

    Caro (Montag, 18 September 2017 14:56)

    Es ist immer wieder schön deinen Blog zu lesen. Für 15min kann man sich in die Welt flüchten, die du so wunderbar beschreibst....und die Bilder dazu sind immer wieder toll. Und witzig ;D

  • #3

    Bella (Montag, 18 September 2017 22:43)

    Gott, was bin ich neidisch xD ich wäre suuuupergerne mit ins Manga-Museum gekommen ^^
    Ich bin auch immer wieder erstaunt, welch Glück ihr mit den Hosteln habt :)
    Bin gespannt, was ihr die kommenden Tage so erlebt ;))

Kleiner Nachtrag Hakone und Toi Hostel

Ohio Alle zusammen ! Gestern habe ich doch tatsächlich eine Kleinigkeit vergessen, die ich euch gerne noch zeigen wollte. Unser Weg zum Hostel war in Hakone besonders schön und nach unserem Ausflug zu den gefährlichen Dämpfen habe ich meine Chance für ein paar Bilder genutzt. Lars hat geduldig alles geschleppt und auf mich gewartet :) 

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Gefährliche Dämpfe

Frühstück im Toi Hostel. Vor uns stehen zwei gut gefüllte Teller mit Toast, Rührei, Salat und Früchten. Dazu bestellen wir uns zwei leckere Milchkaffees. Beim Essen blicken wir hinaus auf die Berge, ins grün. Die Sonne kämpft sich ein kleinen Stück durch die Wolken und hinterlässt helle Tupfer auf dem Berg. Weiter weg hört man den Fluss rauschen, wie er sich so durch die Täler windet.

Heute haben wir viel vor und dank unserer Gastgeberin auch einen super Plan! Nach dem Frühstück werden noch fix die Kamera, das Stativ und ausreichend Ersatz Akkus eingesteckt, dann ziehen wir zum ersten Mal auf dieser Reise unsere Wanderschuhe an. Los geht’s!

Wir spazieren ein Stück Straße entlang, um dann in einen kleinen Schleichweg ein zu biegen, der uns nach oben richtig Bahnhof  bringt. Entlang am rauschenden Bach, durch das grüne Dickicht spazieren wir den gefährlichen rutschigen weg auf einem Moos Bett den Berg hinauf. Der Wald gibt viele Geräusche von sich und in der Ferne hören wir wieder unsere Bummelbahn, die heute aber nicht unser Ziel sein soll. Wir lassen den Bahnhof rechts liegen und spazieren weiter durch die Stadt. Unterwegs sehen wir ein paar gefährlich bunte Spinnen, die hier wirklich überall ihre Netzte verteilen, diese einvernehmenden Wesen. Da hat wohl nicht mal die Ninja Mücke eine Chance!

Beim Schlendern durch die Ortschaft kann man sich schön die Häuser und Gärten ansehen. Ich schwärme grad schon wieder von einem, welches komplett von grünen Topfpflanzen umzingelt ist. Einige schlängeln sich die Häuserwandhoch, welche andere den Boden für sich beanspruchen und mittendrin strecken bunte, stolze Blüten ihre Köpfe in die Höhe, um alles im Blick zu haben. So vergeht die Zeit wirklich wie im Flug und wir erreichen schon den Bahnhof des „Cable Cars“. An einem dicken Drahtseil zieht die kleine Lock sich den Berg hinauf und jetzt, wo sie gerade an einer Haltestelle Pause macht schwingt so noch leicht hin und her, weil sie erstmal durchschnaufen muss, bevor es weiter geht. Heute ist der Waggon aber auch besonders voll und die 4er Sitze sind eher für kleine Menschen gemacht. Sogar Lars und ich stoßen an die Knie unseres Gegenübers.

Angekommen an der Endstation geht es nun mit der Seilbahn weiter. Beim Ticketkauf gibt uns der Schaffner ein verpacktes, feuchtes Tuch in die Hand, welches wir uns vor den Mund halten sollen, wenn wir oben angekommen sind. Je nachdem wie der Wind steht könnten gefährliche Dämpfe auf uns zu kommen.

Die Aussicht aus der Seilbahn ist toll! Wir blicken auf ein Meer aus Grün! Kein Schlupfloch ist zu sehen, nur ab und an mal ein verstecktes Häuschen und eine schmale Straße, die sich ihren Weg durch das Dickicht sucht. Doch irgendwie sehen hier einige Baumspitzen jetzt komisch aus… irgendwie grau und Tod, als wenn ihnen jemand die Luft zum Atmen genommen hätte. Immer mehr davon tauchen auf. Auf dem Hügel geradezu sehen sie alle so aus. Wir fahren über den Hügel und ein geballtes „Oooooohhh“ schallt durch die Gondel. Das Thal des Dampfes liegt unter uns. Mit all seinen Dampfenden Quellen, seinem gelben Gestein und dem Todbringenden weißen Schwefelablagerungen auf der Pflanzenwelt um ihn rum. Der Berg von dem ich die ganze Zeit sprach ist in Echt ein Vulkan. Noch dazu ein ziemlich aktiver, wie ihr sehen könnt. Wir steigen aus der Gondel aus und ein beißender Schwefelgeruch steigt uns in die Nase. Ich hole gar nicht erst dieses kleine weiße Tuch hervor, sondern entscheide mich direkt für mein Turban Tuch aus Marokko. Es hilft super! Mit Stativ und Kamera laufe ich ganz aufgeregt zum ersten Aussichtspunkt. Der Vulkan sprudelt und dampft aus allen Poren. Alles um diese Stellen herum ist Tod. Das Gestein ist gelb und weiß und kein Grashalm konnte sich durchsetzten. Ich kann gar nicht aufhören Bilder zu machen. Ständig gibt es wieder neue Blickwinkel. Ich würde gerne dichter ran aber das geht ja nicht. Und warum müssen überhaupt die Japaner hier rum laufen und mir vor die Linse rennen!? Lars sieht sich das ganze Schauspiel mit etwas Abstand an und grinst sich eins. Nach für mich gefühlten 10 min und für Lars wohl gefühlten 2 Stunden bin ich dann mit den Bildern endlich fertig und wir können uns dem eigentlichem Ziel widmen. Den schwarzen Eiern. Diese Eier werden in diesen heißen schwefelhaltigen Quellen des Vulkans gekocht. Dabei nehmen sie etwas von dem Schwefel auf und färben sich dadurch schwarz. Der Legende nach verlängert 1 Ei das Leben um 7 Jahre. Mehr als 2 ½ Eier sollte man allerdings nicht essen, denn dann wird es zu viel Schwefel. Wir holen uns 5 Eier für 500Yenn und probieren unser Glück mit der Lebensverlängernden Maßnahme. Nach dem Abpellen riecht es zunächst ganz normal. Da die Luft aber eh von dem Schwefelgeruch erfüllt ist würde man es wohl eh nicht so wahrnehmen.  Gleichzeitig nehmen wir den ersten Happs…. Schmeckt wie Ei nur irgendwie anders. Da ist so ein leichter Nachgeschmack, der da nicht hingehört. Mit etwas Salz schmeckt es ein wenig besser. Ich habe meine 7 extra Lebensjahre sicher und will es nicht übertreiben, zu alt werden ist ja auch nicht gut darum verzichte ich auf ein 2. Ei. Lars kann wieder nicht genug kriegen und haut auch das 2. noch weg.  Aber ist ja nicht schlimm. Männer sterben ja eh früher.

Weiter geht es mit unserer Touritour. Wir steigen wieder in die Seilbahn und Fahren den Vulkan auf der anderen Seite wieder runter. Wir hüpfen über den nächsten Hügel und mit einem Mal streckt sich ein großer See vor uns aus. Auf ihm sind zwei große Piratenschiffe unterwegs und ein bisschen erinnert die Szenerie an Fluch der Karibik. Nur ohne Fluch und ohne Karibik….aber mit Piratenschiffen! Mit diesen kann man hier eine Rundfahrt auf dem See machen, bis hin zu dem berühmten roten Tor, welches mitten im Wasser steht. Da es aber für uns mit dem Tourismus heute eh schon grenzwertig ist fällt die Entscheidung gegen das Schiff leicht. Wir wandern lieber durch den Nationalpark am See entlang. Quer durch das grüne Dickicht, was wir eben noch von Oben gesehen haben geht es gemütlich Richtung Schrein.  Riesige Bäume sind hier gewachsen. Manche ganz gerade nach oben, andere in wilden kurven und wieder andere haben sich noch schnell dazwischen gedrängt, um auch einen Platz an der Sonne zu bekommen. Zwischendrin sind junge Bambusäste, kleine Lianen, die sich zwischen den Bäumen hinunterbaumeln lassen und hier und da erblickt man eine bunte Blüte, die ihres Gleichen sucht. Immer wieder verändert sich die Umgebung ein wenig. Mit einmal stehen wir in einem Waldabschnitt nur aus Zedern. Mega gerade, hochgewachsene Bäume, die viel mehr Licht rein lassen als im restlichen Wald. Dann kommen wir wieder in einen neuen abschnitt und mit einem Mal sind hier überall dicke Bambusstäbe, die in den Himmel ragen. Unterwegs entdecken wir mit einmal ein Geheimversteck der Ninjas. Hier stellen sie ihre Wurfsterne her, doch alles streng geheim!

Immer wieder hat die Natur neue Überraschungen für uns und der Weg verändert sich stetig. So Kämpfen wir uns Berg auf, Berg ab vor ran und erreichen völlig ausgehungert endlich den Schrein und das rote Tor im Wasser. Es ist wirklich schön hier, wir sehen uns eine Weile gemütlich um, doch jetzt hab ich wirklich Hunger! Am Schrein ist eine kleine Gaststätte. Wir bestellen irgendetwas, weil wir nix auf der Karte verstehen und lassen und überraschen. Zwei große Schalen kommen, eine mit einer Art Suppe und die andere mit Nudeln, Gemüse und Fleisch. Die zweite Schale war kalt und die 1. Heiß. Ich sehe mich um und gucke genau zu, wie die anderen das essen. Man nimmt sich was aus der kalten Schale und taucht es in die warme. AHA! Das macht Sin. So gemacht schmeckt es wirklich ganz lecker und tut nach dem langen Weg wirklich gut!

Anschließend spazieren wir aus dem Schrein raus und an der Promenade des Sees entlang. Trinken noch einen Kaffee, bummeln ein wenig und suchen uns dann unsere Bushaltestelle, um wieder zurück zum Hostel zu fahren.

 

Dort angekommen, wollten wir eigentlich noch zum Sommerfest im Dorf, doch unsere Beine sagen uns was anderes. Also genießen wir unser „Ginger Pork“ vom Host und ein Bier mit Francoir (ein anderer Gast) vor dem Hostel. 

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Kommentare: 4
  • #1

    Mutti und Papa (Samstag, 16 September 2017 13:52)

    Wir hatten uns gerade gefragt, ob die Japaner wohl auch Brot kennen würden, da hast du die Frage schon beantwortet.
    Da habt ihr ja heute wieder einen tollen Tag gehabt. Ohne bebende Erde, dafür aber mir gefählichen Dämpfen. Man, bin ich froh, wenn ihr wieder zu Hause seid ... grins
    Die Pflanze in den Töpfen kenne ich nicht und es wäre besonders für mich interessant gewesen, was da wohl wächst.
    Da kann wohl dein Topfgarten in diesem Jahr nicht mithalten ... grinsfrech .... küsschen

  • #2

    Lea (Samstag, 16 September 2017 15:51)

    Ja Mutti da hast du Recht mit den Pflanzen nur leider sind wir ja nur dran vorbei gegangen und noch dazu ist das Englisch der Japaner wirklich sehr rudimentär. Wenn ich Glück hab verstehen sie die frage noch aber mit der Antwort wird es dann wohl sehr schwer ;)

  • #3

    Caro (Samstag, 16 September 2017 20:08)

    Das Warten auf die Bilder hat sich echt gelohnt!!! Wahnsinn, die verschiedenen Umgebungen wirken fast schon surreal, wirklich beeindruckend.
    Das Bild mit der Spinne kommt mir schwer bekannt vor ;) das Weibchen in der Mitte und das erbsengroße Männchen am Netzrand...solche hatten wir in Sri Lanka auch gesehen �

  • #4

    Üte (Samstag, 16 September 2017 22:16)

    .....die Spinnenbilder kannst du ruhig weglassen....hihi.....ich wäre sofort umgekehrt. Die Wanderung durch den Bambuswald hätte mir Sicherheit auch gefallen. Morgen habt ihr bestimmt ordentlich Muskelkater in den Waden.....aber zum Glück ist ein Fachmann vor Ort für eine qualifizierte Massage

Erdbeben in Tokyo!

Ausschlafen. Kurz nach 8 blinzel ich mit den Augen, einmal mehr als gewohnt. Nur so um sicher zu gehen, dass ich nicht geträumt habe … von Japan. Hab ich nicht!

Ganz in Ruhe wach werden. Erstmal duschen gehen. Das Hostel ist noch ganz verschlafen. Am Tisch sitzen 3 Mitbewohner und frühstücken gemeinsam. Wir packen gemütlich unsere Sachen zusammen und mit einmal mal bemerke ich ein wackeln. Einer der Spanier am Frühstückstisch hält mitten im Satz inne und sagt erschrocken „What the fuck!?!“. Der Japaner sitzt ganz entspannt und lächelt nur Müde. Ein paar Sekunden nur dann ist es wieder vorbei. Ein Erdbeben… das war wirklich ein Erdbeben! In Tokyo sind solche kleinen Beben völlig normal und gehören zum Alltag, doch für mich ist das Wahnsinn! Das ganze Haus hat gewackelt, als ob ein Riese es von oben greift ein ein bisschen schüttelt. Ich krieche aufgeregt aus meiner Schlafniesche und gucke zu Lars, der direkt über mir packt. Er sieht mich nur fragend an. Ich frage ihn ob er nix gemerkt habe? Da wird es ihm klar! Er dachte ich hätte am Bett gerüttelt. Unglaublich unser erstes Erdbeben und Lars kriegt es nicht mit!

Kurz danach verabschieden wir uns und holen vom 7eleven unser Frühstück. Auf dem Vorplatz vom Bahnhof suchen wir uns ein ruhiges Plätzchen und vernichten es genüsslich. Heute steht bei mir auf dem Speiseplan: Sandwich mit Eiersalat, Eierkuchen mit Butter und Sirup und Kaffee. Bei Lars: Sandwich mit Ei, Schinken, Tomate und Salat, ein Schokocroissant und ein Milchcroissant mit Nougatcreme und Schokoschaum und Kaffee. Alles wieder super lecker!

Gut gestärkt machen wir uns also auf den Weg nach Hakone. Zunächst mit der Metro nochmal durch Tokyo. Heute sind wir deutlich später dran als Gestern, darum ist der Zug zwar voll, aber ohne Quetschen. Der 1. Zwischenstop. Nur noch ein Ticket für den Shinkansen holen und dann kann es weiter gehen. Leider stehen wir nur gerade vor dem Fahrkartenautomaten und kommen garnicht klar. Es gibt zwar eine englische Übersetzung, aber man kann keine Zielstation eingeben. Sondern soll selber wissen, wieviel man zahlen muss. Zum Glück ist hier auch eine Information mit einem netten Mitarbeiter, bei dem wir unsere Tickets bekommen. Also weiter geht’s.

Das 1. Mal Shinkansen fahren! Die Plätze sind wie im Flieger angeordnet, nur mit doppelt so viel Beinfreiheit. Es gibt einen kleinen Klapptisch an der Rückenlehne des Vordermannes, free Wifi und Steckdosen mit Strom. Die Sitze sind sehr bequem. Heute ist es quasi nur eine Testfahrt, denn wir sind nur ½ Stunde mit dem Shinkansen unterwegs. Man merkt schon gut die Beschleunigung, aber wenn er erstmal seine Geschwindigkeit drauf hat, fühlt es sich garnicht so schnell an. Ich gucke aus dem Fenster und die Landschaft fliegt nur so an uns vorbei. Je weiter wir aus Tokyo raus fahren umso mehr verändert sich das Bild. Die Wolkenkratzer weichen kleinen 2 Stöckigen Häuschen die dicht an dicht aneinander gereiht sind. Die breiten Straßen und riesigen Brücken werden zu einfachen Landstraßen. Irgendwann wird es immer ländlicher. Die kleinen Häuser werden Häuschen, lassen einander Luft zum Atmen und nehmen kleine Gärten zwischen sich auf. Wir erreichen unsere nächste Haltestelle und spielen das gleiche Spiel wie zuvor. Auschecken, Ticket kaufen, einchecken. So ist es wirklich, denn hier in Japan werden die Fahrkarten nicht erst im Zug kontrolliert. Wie sollte das auch funktionieren, bei teilweise so vollgestopften Zügen? Da müsste der Schaffner schon fliegen können. Bevor man hier zu dem Bahnsteig einer bestimmten Linie gelangt, muss man eine Schranke passieren, die sich nur mit dem passenden Ticket öffnet. Und ja… wir haben es auch schon geschafft, dass wir nicht rein gelassen wurden. Mit einem lauten Warnsignal und einer roten Lampe, weil wir aus Versehen am Automaten die falsche Bahngesellschaft gewählt hatten.

Dieses Mal geht allerdings alles gut und die bösen Schranken lassen uns mit einem freundlichen „bling“ und grünem Augenaufschlag durch. Wir sind nun schon deutlich abgelegener vom Hauptgeschehen und viele Schilder sind nur noch auf japanischer Schrift zu lesen. Wir fragen einen freundlichen Bahnangestellten und er zeigt uns die richtige Station.

Jetzt geht es mit einer langsameren Lokalbahn weiter. Sie fährt deutlich ruhiger und dabei viele kleine Haltestellen an. Trotzdem vergeht die Fahrt schnell, denn es gibt viel zu gucken. Ein letztes Mal steigen wir um. Eine richtige Bummelbahn ist es jetzt! Wo man dem Lokführer noch durch die Scheibe bei der Arbeit zusehen kann und bei der der Schaffner während der Fahrt den Arm auf das offenen Fenster legt, den Kopf raus streckt und so alles im Blick hat. Es geht nur noch steil Berg auf. Unsere kleine Bahn hat ordentlich zu schnaufen und ist mächtig stolz, auf ihre 20 Km/h . Wir fahren durch ein Meer aus sattem Grün. Palmen, Laubbäume und Bambus versuchen die Bahnschienen wieder zu erobern, doch unsere kleine Bummelbahn schiebt sie sachte beiseite und kämpft sich weiter den Berg hoch. Hindurch durch unzählige Tunnel, über malerische Brücken und vorbei an tiefen Schluchten. Wir können uns gar nicht satt sehen. Immer wieder sieht es an den Haltestellen so aus, als ob es nicht weiter geht, doch dann tauschen der Schaffner und der Lokführer  einfach die Plätze und es geht wieder weiter den Berg hoch. Denn scharfe Serpentinen Kurven kann unsere Bahn nicht fahren. So geht nun unsere schönste Zugfahrt viel zu schnell vorbei und wir kommen in einem kleinen Bergdorf an. Hier nimmt uns noch der Bahnmitarbeiter persönlich die Fahrkarte ab, anstatt eines bösen Automaten.

Wir spazieren einen kleinen Fußweg in Serpentinen den Berg hinunter. Neben uns plätschert ein Bach und um uns herum ist alles grün.  Ein kleines Stück gehen wir an der Straße den Berg wieder rauf und schon stehen wir vor unserem Hostel. Viel zu früh, denn Check in ist offiziell erst ab 16 Uhr. Wir setzten also unser schönstes Lächeln auf und gehen rein. Super freundlich ist der Empfang. Alleine der Eingangsbereich mit seiner Bar ist wunderschön gestaltet. Alles natürlich gehalten  aus Holz. Sehr liebevoll dekoriert und hinter dem Tresen strahlt uns ein  aufrichtiges Lächeln entgegen. Wir haben hier 2 Betten für 2 Nächte im 8 Man schlafsaal gebucht. Gemeinschaftsbereich, Dachterrasse,Free Wifi, ein Onsen, leckeres Essen und kostenloser Tee und Wasser. Von der Dachterrasse oder dem Gemeinschaftsbereich guckt man direkt auf die Berge. Alles drum herum ist grün und ab und zu tuckert mal die Bummelbahn in hörweite vorbei. Wirklich super gemütlich!

 

Jetzt können wir hier etwas ausspannen. Blog schreiben, Musik hören, Tee trinken und erstmal die vergangenen Eindrücke verarbeiten. Am Abend essen wir gemütlich im Hostel. Die Besitzerin selbst kocht für uns super lecker! Außerdem probieren wir einen Sake… die Kiefer und Gesichtsmuskulatur zog sich zusammen aber immerhin haben wir ihn probiert!

 

Schlafen tun wir heute auf traditionellen japanischen Futon Betten. Bevor wir rein gehen irgendwo werden die Schuhe ausgezogen (auf den Bilder immer zu sehen) und im Bad stehen Puschen, die man beim Toilettengang anzieht. Nur da! Die dürfen das Bad nicht verlassen, das gilt als unhygienisch.

Dadurch dass es wir hier mitten im Wald im Gebirge sind wimmelt es ziemlichen von fiesen Ninja Moskitos. Die Biester greifen ganz hinterhältig an, mit Wurfstein und Rauchbombe und man muss höllisch aufpassen nicht in ihre Fänge zu geraten!

 

Den Onsen haben Lars und ich auch noch getestet. Lars hat es grad so ausgehalten doch für mich war es zu heiß, ich hab es nicht lange ausgehalten. Danach können wir beide super schlafen.

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Kommentare: 7
  • #1

    Ulli (Freitag, 15 September 2017 19:51)

    Mensch Mensch Mensch du hättest Schriftsteller werden sollen. Ich war gerade wieder voll drin und konnte mir den Schaffner mit dem Arm aus dem Fenster richtig vorstellen. Das hört sich alles sehr aufregend und spannend an. Wie groß wird bloß euer Fotobuch nach der Reise�

  • #2

    Caro's Mama (Freitag, 15 September 2017 21:08)

    Meine Güte was beneide ich euch, es ist unfassbar schön. Gerne begleite ich euch weiter und genieße deine blumigen Beschreibungen. Die Bilder sind sehr lebendig, einfach toll!!!

  • #3

    Mutti und Papa (Freitag, 15 September 2017 21:43)

    Was für tolle Erlebnisse auf eurer Reise ! Einfach irre spannend und super beschrieben. Die Bilder machen das Ganze perfekt. Danke, dass wir auf diese Weise dabei sein dürfen. Lars, hast du den Moskito-Ninja gemalt? Klasse! Hat's geholfen?.... grins
    Lea, ich hab mich halb schlapp gelacht über das Mathebuch und kann das gar nicht verstehen - du hast dich doch in Mathe immer super toll angestrengt. ... zwinker
    Während ihr schon bald wieder aufsteht, gehen wir jetzt schlafen. Wie fühlt sich das eigentlich so an, die ganze Zeit auf dem Kopf zu stehen? .... lach

  • #4

    Üte (Freitag, 15 September 2017 21:44)

    Liest sich ja alles mega spannend. Ist schon Wahnsinn, wo ihr gerade seid! Bin erstaunt, dass ihr die doch ungewohne Kost so gut vertragt, so ganz ohne Durchfall. Hoffe, das wars erst mal mit dem Erdbeben, dieses Naturereignis könnt ihr ruhig überspringen. Viel Spaß euch beiden noch.

  • #5

    Lea (Samstag, 16 September 2017 01:13)

    ViElend lieben dank euch allen für die tollen Kommentare. Jeden Morgen starte ich damit und freu mich immer riesig drüber � ja Lars hat den Moskito gemalt �
    Mit dem essen ist das Kind Problem. Es ist alles super frisch gemacht und unter hygienischen Bedingungen zubereitet.

  • #6

    Caro (Samstag, 16 September 2017 13:59)

    Oooha Erdbeben sind bestimmt sehr merkwürdig oder? Ich stelle mir das so vor, als stünde für einen kurzen Moment die Zeit still, bis man realisiert was eigentlich gerade passiert.
    Aber wie schön du die Zugfahrten beschrieben hast...wow.
    Meine tägliche Dosis Anti-Fernweh ;)

  • #7

    Lea (Freitag, 22 September 2017 16:09)

    Ja Caro Erdbeben sind sehr merkwürdig. Es ist einfach nicht so richtig greifbar was da in dem Moment passiert.

Tokyo 7-Eleven

Tokyo, 7 Uhr klingelt der Wecker. Ich bin schon früher wach und freue mich auf den Tag. Nach dem Anziehen und Zähne putzen gehen wir, auf dem Weg zur Metro, in einen der vielen "7eleven", um uns einen Kaffee zu holen. Diese kleinen Läden sind sowas von praktisch für alle Backpacker. Hier gibt es von der Zahnbürste bist zu frisch gemachtem Essen für die Mirkowelle alles, was man brauchen könnte. Hier in Tokyo gibt es locker 2 an jeder Ecke!

Heute sind wieder locker 28 Grad mit strahlendem Sonnenschein. Von Smock ist aaus unserer Sicht nicht so wirklich was erkennen, außer den Menschen, die mit Atemschutz rum laufen. Auf dem Weg zur Metro gehen viele Japaner in weißen Hemden und mit Aktentasche an uns vorbei. Irgendwie sieht es aus, wie eine Schuluniform nur für Erwachsene. An der Bushaltestelle wird eine 1A Schlange gebildet und keiner tanzt us der Reihe. Auf den Straßen wimmelt es von Taxen, Rollern und Fahrrädern. 

Als wir an die Bahnhaltestelle kommen, wird uns bewusst, dass wir ausgerechnet in die Richtung wollen, in die heute Morgen alle fahren! Auf dem Bahnsteig sind Linien eingezeichne, wo die Türen des Zuges sein werden. Hier wird sich angestellt. Der Zug fährt in den Bahnhof ein und ist in unseren europäischen Augen voll.Die Leute stehen bis zur Tür vorne ran und ihr Atem lässt die Scheibe schon leicht beschlagen. Es steigen 2 Leute aus und 10 wollen wieder rein. Wenn es nicht ganz passt, wird einfach geschoben, bis der Zeh des Letzen nicht mehr aus der Tür guckt und wird die Tür dann doch durch irgendein Körperteill gebremst schiebt der Bahnsteigmitarbeiter sie einfach von außen per Hand zu. Dieses Schauspiel haben wir uns erst einmal mit etwas Abstand angesehen und dann den nächsten Zug genommen. Da hier ca. alles 3-4min einer kommt ist das kein Problem. 

45 Minuten fahren wir, mit dem Ziel auf dem alten traditionellen Fischmarkt etwas zu frühstücken. Wir sind schon im richtigen Viertel und dennoch suchen wir zunächst eine Weile ohne Erfolg. Ich glaube selbst Google Maps ist mit dem System in Japan überfordert! Wir mussten dann nach dem Weg fragen und standen tatsache schon fast davor. In mehrere schmalen, verwinkelten Gassen sind kleine traditionelle Läden und Straßenstände versteckt. Jeder bietet andere Köstlichkeiten an, fast unmöglich sich für etwas zu entscheiden. Aus diesem Grund gucken wir uns erstmal in ruhe alles genauestens an. Bei der Zubereitung kann man immer zu sehen, manchmal schwimmt die Krabbe oder der Fisch sogar noch vor dem Stand in einem Becken rum. Die Atmosphäre ist etwas wie auf einem Markt und dennoch total gemütlich. Es gibt überall Kostproben und die Marktschreier sind auch unterwegs. Letzten Endes holen wir uns ein paar verschieden Sachen zum Probieren, Wasser aus dem Automaten und dann suchen wir uns ein schattiges Plätzchen, von dem aus wir das bunte Treiben gut beobachten können. 

Nachdem wir unsere Verkostung beendet haben und pappe satt sind, machen wir uns auf den Weg zur nächsten Bahnstation. 

 

Man möchte meinen, dass das Bahnnetz in Tokyo total riesig und für uns Kleinstädter wirklich schwer zu durchschauen ist. Aber es ist viel leichter als wir erwartet hätten und man findet sich super zurecht!

 

Mit der Express Metro geht es 22min zum Kodokan Dojo. Eine traditionelle Judohalle, in welcher man beim Training zusehen kann. Lars ist schon ganz aufgeregt auf dem Weg dort hin und freut sich, dass wir sie gleich auf Anhieb finden. In dem Moment findet leider grad kein Training statt, sondern erst 16.30Uhr. Doch dass ist kein Problem, dann schlendern wir eben ein bisschen durch die Stadt. Auf diese Weise entdecken wir die für mich schönste Straße der Stadt. Überall sind Bücherläden! Und zwar nicht solche kommerziellen Ketten, wie Thalia oder Hugendubel, sondern winzige Antiquariate die vom Boden bis zur Decke vollgestellt sind mit alten Büchern. In manchen sogar ohne Regal, und wenn der Platz im Laden nicht ausreicht, wird einfach davor weiter gestapelt. Vom alten Groschenroman über Fachliteratur bis hin zu richtigen Schätzen ist alles dabei. Ein Traum! Richig alte Schinken sind mit dabei und die ganze Straße hat diesen typischen, herrlichen Geruch nach Papier.  Ich wünschte nur, es wäre mehr auf Englisch mit dabei! Obwohl... lieber nicht, dann müsste ich wohl alle meine Klamotten hier lassen und würde mit einem Rucksack voller Bücher nach Deutschland zurück kommen. In einem Laden gab es sogar relativ viele englische Bücher und sogar auch ein deutsches, nur leider ging es in diesen um Mathematik, Physik und Relativitätstheorien.... da kann ich mir auch gleich eins auf japanisch holen! Zu guter letzt mach ich das auch. Ein kleines Japanisches Taschebuch, in dem von Oben nach Unten geschrieben wurde. Ein besseres Andenken gibt es doch nicht! Und ich werde eine Initiative starten, sowas würde doch auch perfekt nach Schwerin passen!!!

Am Ende der Straße kommen wir sogar noch zu einem 8 stöckigen!!!! Einkaufszentrum NUR FÜR BÜCHER!!! Hier gibt es auch eine kleine Auswahl an englischer Lektüre, sogar bei den Kinderbüchern. Natürlich bin ich fündig geworden und mit einem breiten Grinsen aus dem Laden gegangen. 

 

Eine Ecke weiter finden wir auch endlich einen Original Mizuno Laden. Hersteller von unter Anderem Judogi (Anzüge) und Jodugürteln. Ein original Judogürtel aus Japan, ich denke still und heimlich, der Tag kann kaum besser werden für Lars. 

 

Jetzt sind wir sogar noch pünktlich zum Training zurück. Starten tun die kleinen. Lars beobachtet ganz genau und vergleicht mit dem Training zu Hause. Doch das Highlight ist das Erwachsenen Training danach.  Ca. 50-70 Judokas betreten zu Trainingsbeginn mit einem Mal die Matte. Verbeugen sich vor ihren Trainern mehrfach und sagen dazu etwas im Chor auf japanisch. Total beeindruckend. Selbst ich als Leihe bin platt von der Geschlossenheit und dem Auftritt. 2 Stunden verbringen wir im Dojo und jetzt hab ich einen Lars an meiner Seite, der bis über beide Ohre strahlt!

 

Als krönenden Abschluss verbringen wir den Abend am Hafen, mit Blick auf die berühmte Rainbow Bridge. Ab 18 Uhr ist es hier breits dunkel, dass ist noch etwas ungewohnt und wir haben uns die 1. beiden Abende schon etwas dadrüber erschrocken. Aus dem 7-Eleven gibt es heute Abend Sush, wraps und Bier. Ein perfekter Abschluss mit Blick auf die leuchtende Großstadt.

 

Um 23 Uhr sind wir wieder im Hostel.... Tokyo 7 - Eleven!

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Kommentare: 4
  • #1

    Caro (Donnerstag, 14 September 2017 09:09)

    Whoooaaaa ist das cool, ich wäre vermutlich gestorben in dieser Bücherstraße...das klingt soooo abgefahren!!!! Wahnsinn!
    Und wirklich sehr schön zu lesen, dass Lars so wunderbar auf seine Kosten gekommen ist. Das muss echt aufregend gewesen sein für ihn :)

  • #2

    Mama Katrin (Donnerstag, 14 September 2017 16:08)

    Echt cool und aufregend!!!
    Die Speisen sehen sehr lecker aus. Da möchte man auch gern mal probieren ...
    Aber super Klasse, das Lars sein Wunsch in Erfüllung gegangen ist und bei einem Judotraining zusehen konnte!!!

  • #3

    Caro's Mama (Donnerstag, 14 September 2017 18:11)

    Ich bin begeitert, du beschreibst so toll, da hat man das Gefühl dabei zu sein. Ganz tolle Bilder, Weiter so, dann lerne ich Jaüan auch von seiner schönen Seite kennen.

  • #4

    Ulli (Freitag, 15 September 2017 00:50)

    So bei uns ist es 00:47uhr und solange ich aufs bäuerchen warte Lea och mich durch. Mega verrückt.... diese brennende Metro oder wie sag heisst und der Fisch. Uhhhh ich hoffe der Magen spielt mit� ihr macht sicher gerade was total tolles und ich bin gespannt auf den nächsten Eintrag.
    Passt auf euch auf.küsschen

Der erste Abend in Tokyo

Wir sind endlich in Tokyo! Es war eine lange Anreise und trotzdem sind wir nach der kurzen Ruhepause im Hostel furchtbar neugierig und halten es nicht aus, bis morgen zu warten! Wir haben auf der Dachterrasse schon gemütlich ein japanisches Bier gerunken, was zugegebener Maßen wirklich lecker war! Jetzt haben wir uns eine kleine traditionelle Gasse als Ziel raus gesucht um den Tag ausklingen zu lassen. Mit der Metro geht es hinein in die Stadt und als wir aussteigen und aus dem Bahnhof raus kommen, zweifeln wir zunächst, ob wir wirklich richtig sind. Um uns herum nur Wolkenkratzer, bunte Werbetafeln und breite Straßen. Doch eigentlich sind wir ganz gut vorbeiretet, darum muss es doch hier irgendwo sein. Die Straßenschilder sind alle nur in japanischer Schrift, doch dank einer offine Karte finden wir die kleine Gasse dann doch! Einfach versteckt hat der Schlingel sich, zwischen den Wolkenkratzern. Ganz unscheinbar und doch irgendwie wunderschön! Überall sind kleine Bars und Restaurants in traditionellem Stil. Mit Holz verkleidet und warmem Licht beleuchtet. Die Gäste sitzen in kleinen Gruppen zusammen. Auch hier tragen die Männer alle wieder ihre weißen Hemden, denn sie sind direkt von der Arbeit her gekommen. Es wird ausgiebig gelacht, gut gegessen und ein bisschen was getrunken. Es gibt so viele gute Sachen, dass wir uns garnicht entscheiden können, was wir essen wollen. Wir gehe die Straße bis ganz zum schluss, um nichts zu übersehen und ausgerechnet dort finden wir einen besonders gemütlichen Laden. Das Essen auf den Bildern sieht gut aus und wir gehen rein um unser Glück zu versuchen. Die Karte ist komplett auf japanisch und der Wirt holt flink sein I-Pad vor, auf dem er eine englische Übersetzung stehen hat. Wir suchen uns eine gemixte Fleischplatte aus und gemischtes Gemüse. Dazu gibt es ein Bier und dann warten wir der Dinge die kommen. Vor uns macht er dann einen kleinen Tischgrill (Gasbetrieben) an und stellt uns eine Schale mit Salz und einer dunklen, süß riechenden Soße hin. Dazu gibt es dann schonmal das Bier. Dann kommt die Fleischplatte! Wahnsinnig gut sieht das aus! Es gibt Zunge, Leber, Diaphragma und Schulterfilet. Jedes Stück wird erst im Ganzen gebraten, dann schneidet er es in kleine, Stäbchengerechte Stücken mit einer Schere und grillt diese nochmal kurz. Wenn er es uns dann Serviert bekommen wir eine Empfehlung womit wir es am besten essen. Eine viertel Zitrone gibt es auch noch dazu. Jedes Stück war super Zart! Auf den Punkt gegrillt und die zugehörigen Dips haben perfekt gepasst. Selbst in das gemischte Gemüse hätten wir uns reinlegen können! Neben uns wurde dann die Gruppe Männer auch langsam neugierig. Wir haben uns ein wenig unterhalten, es kam raus dass einer von ihnen Fußballspielt denn das war der einzige deutsche satz den er beherschte. (Ich spiele Fußball) und die anderen haben uns ganz viel ausgefragt. Einer von ihnen kommt sogar aus einem Ort, den wir noch bereisen werden. Ihr englisch war fast nicht vorhanden und dennoch haben wir uns super amüsiert. Einzelne Wortfetzen reichen eben aus um amanderen Ende der Welt einen tollen Abend zu haben! 

 

 

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Angekommen in Tokyo

Amsterdam 14. 40Uhr Ortszeit, anstehen an Gate E19. Unser Nächster Flieger ist ein Riese. Die Boing 777-300ER ist 74m lang und hat eine Spannweite von 65m! 400 Passagiere kann sie in ihrem riesigen Rumpf aufnehmen und eine Entfernung von bis zu 12000 km am Stück zurück legen. Die Anzahl der Fluggäste spiegelt sich gut in der Schlange wieder, in der wir anstehen. Doch ein Vorteil gibt es. Die boarding cards werden vom Personal eingeskant also ist Lars sicher und braucht keine Bankg haben, dass es wieder nicht klappt. 

Unsere Sitzplätze sind relativ mittig im Flieger kurz hinter den Tragflächen.  Auf dem Sitz liegen ein kopfkissen und eine Kuscheldecke bereit und es gibt ausreichend Beinfreiheit. Ich lasse mich in den Sitz fallen und blicke auf einen Monitor, welcher in die Kopflehne des Vordermannes eingelassen ist. Jede Menge Zeitvertreib ist möglich, Spiele, Musik, Reisedokus und Filme. So kann man sich doch ganz leicht die Zeit vertreiben ! 

Was mich den ganzen Flug über überrascht hat, ist die gute Versorgung sowohl mit Getränken, als auch mit Essen. Hungern muss an hier wirkich nicht.

Angekommen in Tokyo läuft die Passkontrolle ohne weiter Vorkommnisse. Am Laufband der Gepäckabgabe dann tummeln sich zwei kleineLabradore in schwarz und schnüffel nach Drogen. So niedlich sind die, dass ich einen von ihnen nur so gern gekuschelt hätte. Doch der Beamte des Hundes, welcher auch schon freudig mit dem Schwanz wedelt, sieht das und zieht ihn liebevoll zurük. Schade aber auch!

 

Wenige Minuten später... wir sitzen im Zug und verarbeiten weiter... Tokyo ... Japan... und wir mitten drin. Echt jetzt ?!?! 

Ich sehe mich im Zug um und sehe dass alle, die nicht gerade mit ihrem Handy beschäftigt sind schlafen. Damit kompensieren die Japer ihren Schlafmangel.

Angekommen im Hostel legen wir nur kurz unsere Rucksäcke ab und spazierenn durch unser Viertel. Probiere exotische Speise, die wir uf blauen Dunst kaufen, da alles nur auf japanisch zu lesen ist. Glücklicherweise schmeckt aber wirklich alles Köstlich! Die Straßen sin dgesäumt von Streetfoodwagen, und japnern mit Regenschirm. Wird sind eigentlich ganz froh, über die leichte Abkühlung bei schwühlen 26 Grad. 

Jetzt sind wir erstmal zurück im Hostel, um ein wenig zu entspannen. Die 15min Dusche für 1 € war wunderbar erfrischend und die chips aus dem Seven Eleven ekelhaft :) 

Nun wird ein wenig für Morgen der Tag geplant, bevor wir heute Abend noch in Ruhe ein Begrüßungsbierchen auf Tokyo trinken.

 

Gib uns etwas Zeit zum Ankommen Tokyo!

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Kommentare: 4
  • #1

    Caro (Dienstag, 12 September 2017 16:34)

    Whoa mega cool!!! Ich hätte die Bahn tatsächlich ein wenig voller erwartet aber vielleicht lag es ja auch an der Uhrzeit?
    Das Essen sieht voll lecker aus, war das frittiertes Huhn am Stiel?
    Ich bin jetzt schon auf deinen nächsten Eintrag hier gespannt...tolle Bilder ♡

  • #2

    Mutti und Papa (Dienstag, 12 September 2017 19:24)

    Echt mutig, was ihr da gefuttert habt ...
    Hört sich richtig gut an ... amysiert haben wir uns im Bericht über den Beamten, der mit dem Schwanz gewackelt hat ... grins ... aber natürlixh meintest du den Hund ... schmunzel
    Freuen uns auf die Fortsetzung

  • #3

    Mutti und Papa (Mittwoch, 13 September 2017 17:39)

    Man, hört sich das lecker an. Habe mal gegoogelt nach "Diaphragma", weil ich mir darunter so gar nichts vorstellen kann. Google sagt mir aber nur, dass das ein hormonfreies Verhütungsmittel ist .... ?
    Das ihr euch mit den anderen Gästen irgendwie verständigen konntet,finde ich klasse.

  • #4

    Lea (Mittwoch, 13 September 2017 17:47)

    Mensch Mutti da bin ich noch mitten im Schreiben und Bilder laden und d kommt schon ein Kommentar von dir dass ist ja lustig :) Jetzt gibt es auch ein Kommentarfeld direkt unter dem neuen Artikel ;) Das Ist das Zwerchfell vom Rind, wir haben auch ne weile gebraucht um es zu verstehen von dem Japaner :)

    Caro! Ja also das erste ist so ein Teigbällchen mit Lacht/Gemüsefüllung, das zweite ist Hähnchen im Wechsel mit Zwiebel am Spieß und das dritte war ein Sandwich mit Zucchini und Curry und anderen leckeren Gewürzen :)

Endlich unterwegs!

3:30Uhr - Weckerklingeln - ein leichtes Zucken neben mir, verschlafenes Brummen. Ich bin schon ne halbe Stunde wach, kannn es kaum erwarten. Jetzt, endlich kann ich aufstehen! Ein kleines Frühstück, mein Magen zieht sich zusammen vor Aufregung und lässt keinen Bissen mehr rein, nur der Kaffee rutscht gut... wie immer. Vorm Abschließen noch 5 Mal gucken ob ich auch wirklich die Tickets habe. Alles da! Auch das Taxi! Großraum.... womit haben die denn gerechnet? Naja, egal, unsere Rücksäcke passen locker rein. Der Taxifahrer fragt, ob wir vor dem Wetter fliehen wollen. Ja nach Japan. Da macht es Klick.... echt jetzt.... heute fliegen wir wirklich.... jetzt gehts echt los! 

Am Bahnhof is nix los. Nur ein paar Pendler schlurfen verschlafen über den Bahnsteig. Endlich im Zug! 4.57Uhr Abfahrt. Keine 5min später, Lars schläft. Tief und fest! Von wegen er ist aufgeregt! Ich könnte jetzt kein Auge zu machen! Ich höre etwas Musik, versuche draußen in der Dunkelheit etwas zu erkennen, doch das ist unmöglich durch das helle Licht im Wagon! 

Angekommen am Flughafen auf zur Gepäckabgabe. Check in haben wir ja schon Online erledigt. Ich sehe Lars hektisch suchen... er wird doch wohl nicht wirklich.... oh nein.... ah Gott sei dank doch noch Gefunden, wo er schon 5 mal nachgesehen hatt...sein Reisepass! Das wäre es jetzt wirklich gewesen! Dann ab durch die Sicherheitskontrolle. Lars muss das Einscannen seines Boardingpasses noch etwas üben, die Mitarbeiteren hat wenigstens etwas zu schmunzeln. Verbotene Substanze sind nicht zu finden und so haben wir sogar noch Zeit für einen vernünftigen Kaffee vorm Flug! Dann Beginnt das Boarding, ich denke schon fast ich muss Lars zurück lassen, doch dann hat er den dreh mit dem Einscannen doch noch raus und kommt hinterher geflitzt! Ein kleiner Flieger ist der "Embraer 190" von KLM. 36m Lang, eine Spannweite von 28m und maximal 100 Passagiere. Mehr als 3300 Km bei einem Speed von max. 850Km/h sind nicht drin.

Der Start ist geschafft und die Stewardessen verteilen tatsächlich Kaffee und einen kleinen Snack. Wasser in so einem Becher haben wir auch noch nich gesehen . Jetzt hab ich gerade eben meinen Kaffee und meinen Kecks aufgegessen und schon sind wir wieder auf festem Untergrund! 

Eine gemütlich Sitzecke bietet uns Strom, Internet und Beinfreiheit, bevor es 14.40Uhr endgültig ans andere Ende der Welt geht.

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Noch 3 X schlafen!

Unglaublich wie die Zeit vergeht! Ich weiß noch ganz genau, als ich den Countdown an meinem Handy eingerichtet habe. Über 200 Tage waren es da noch und es kommt mir vor, als wäre es erst letzte Woche gewesen! Sooo lange hat man darauf hingefiebert und jetzt ist schon der Freitag vor der Abreise! Die Sachen liegen bereit, Kameraakkus sind geladen und die Linsen geputzt. Speicherkarten geleert Schlüppis gewaschen, die Rucksäcke aus dem Winterschlaf geweckt, Reisepässe abgestaubt, Geld umgetauscht und zu guter Letzt Zug- und Flugtickets bereit gelegt.

Lars hat heute seinen letzten Arbeitstag erledigt und ich muss nur noch die eine Nachtschicht überstehen. Dann heißt es endlich wieder dem Reisefieber freien Lauf lassen. Es ist das erste Mal für uns Beide, dass wir in ein Land fahren, wo es so schwierig mit der Sprache werden wird. Dafür haben wir uns einige Helferlein organisiert, damit man im Zweifel zumindest das Wichtigste kommunizieren kann.  Zum Einen haben wir ein kleines "Zeigebuch" mit Bildern, welche die wichtigsten Dinge für Unterwegs beinhaltet. Das könnte wohl sehr nützlich sein. Außerdem hat Lars sich eine App herunter geladen. Hier kann man einfach den deutschen Satz rein sprechen oder schreiben und die App spricht das dann auf Japanisch vor. Andersherum funktioniert das genauso und man kann sogar japanische Schrift ab fotografieren die dann übersetzt wird. Wie praxistauglich diese App ist werden wir herausfinden !

Also wie ihr seht, es ist alles vorbereitet und wir möchten jetzt bitte los!!!!

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  • #1

    Anne und Kay (Samstag, 09 September 2017 10:45)

    nun nur noch zweimal schlafen - das schafft ihr :-)

    viel Spaß und eine sicherere spannenden erlebnisreiche Reise euch beiden. :-)
    Vergesst uns nicht und lasst uns ein wenig mitreisen :-)

  • #2

    Mama Katrin (Sonntag, 10 September 2017 20:43)

    Ihr seid ja super gut vorbereitet! TOLL!!!
    Nun sind es wirklich nur noch ganz wenige Stunden bis zur Abfahrt!
    Also wir wünschen euch eine gute Anreise.
    Wir sind in Gedanken bei EUCH und fiebern mit!
    Viel Spaß euch zwei!!! Küsschen, Küsschen

Die Route

5. Stop Kinosaki

Jetzt geht es ab ans Meer! Kinosaki liegt an der Küste des Japanischen Meeres und hat Einiges zu bieten! Es gibt tolle Küstenabschnitte mit gemütlichen Badestränden und viele verschiedene Onsen. Außerdem gibt es eine tolle Marine World mit Becken zu der heimischen Unterwasserwelt. Vielleicht sollten wir da lieber erst hingehen, nachdem wir im Meer baden waren. Wer weiß, ob wir dass sonst noch machen, wenn man gesehen hat was dort so in den Tiefen lebt. Aber vielleicht nimmt uns das Wetter auch die Entscheidung ab, wir lassen uns jedenfalls überraschen! 

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4. Stop Kyosan

Unser 4. Stop wird ein ganz besonderes Highlight! In Kyosan haben wir eine Nacht in einem shintoistischen Tempel gebucht. Der "Kongo Sanmaaiin" kann auf eine 800 jährige Geschichte zurückblicken und wird als nationaler Kulturschatz angesehen. 

Der Plan ist es, hier etwas zu entspannen im hauseigenen Onsen, oder in der gemütlichen Gartenanlage. Die Zimmer sind traditionell eingerichtet und dies ist unsere 1. Unterkunft in der nur Japanisch gesprochen wird. 

Ich denke wir werden einfach keine Fragen haben an das Personal ! 

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3. Stop Kyoto

Eine Stadt mit tausend Möglichkeiten!

Das etwa 400 Km südlich von Tokyo gelegene Kyoto hat 1.469.360 Einwohner und liegt inmitten eines Tales. Umgeben von 1000m hohen Bergen, welche nur nach Süden eine Öffnung belassen, staut sich hier die Wärme im Sommer besonders gut und im Winter wird es deutlich kälter als in anderen Städten der Umgebung.

Inoffiziell gilt Kyoto als die Kulturhauptstadt Japans. Es ist alles traditionell erhalten, umgeben von einer beeindruckenden Landschaft und einem lebendigen Nachtleben. Hier eine Auswahl zu finden, was wir unternehmen und was hinten runter fällt, wird sehr schwer! Vier Tage haben wir extra nur für Kyoto. Bis jetzt gibt es natürlich noch keinen festen Plan was genau gemacht wird, dass ist wie immer abhängig von Lust und Laune!

Im Stadtzentrum gibt es einen traditionellen Mark mit vielen exotischen Lebensmitteln. Solche Märkte versprühen immer einen besonderen Charme und sollten meiner Meinung nach auf gar keinen Fall fehlen!

Außerdem gibt es viele interessante Aussichtspunkte rund um und in der Stadt verteilt. Einer davon ist der Kiyomiza – dera. Ein buddhistischer Tempel auf einem kleinen Berg. Hier gibt es einen Wasserfall, welcher angeblich heilende Wirkung hat, wenn man etwas von ihm trinkt. Von hier aus hat man einen tollen Blick über die Stadt!

Für einen grandiosen Blick über die Berge fährt man allerdings lieber zum Kameyana- Koen. Neben der schönen Landschaft und einem gemütlichen Spaziergang auf die Anhöhe gibt es hier lustige Äffchen zu sehen, welche hier wild leben.

Kyoto ist eine sehr grüne Stadt. Rund herum und mitten drin gibt es tolle Parkanlagen, und viel Natur. Unter anderem interessiert uns ein Arashiyana Bambushain. Riesige Bambusstöcker schaffen eine bezauberndes Licht und eine tolle Atmosphäre. Hier kann man sicher klasse Bilder machen!

Museen gibt es natürlich auch unzählige, aber das Manga Museum ist besonders interessant für uns! In unserer Jugend waren diese sehr aktuell und neben Comics wie dem lustigen Taschenbuch, absolute Favoriten.

Nachdem man nun die Tage mit Wandern, Klettern und Baden in den umliegenden Onsen verbracht hat könnte man meinen wir würden einfach ins Bett fallen und schlafen, aber natürlich wollen wir auch am Abend die Stadt unsicher machen!

 

Im „Sama Sama“ Gibt es Getränke zwischen 600 und 700 Yenn und man sitzt  auf gemütlichen Kissen auf dem Boden. In der Blockhütte des „A Bar“ findet man jede Menge lauter Studenten und die Getränke sind günstig! Und in der „Metro“ gibt es jeden Abend ein anderes Programm und Touristen bekommen ein frei Getränk. Sollten wir Sehnsucht nach vernünftigen Getränken haben, holen wir uns ein anständiges Bier im „Gdel Irish Pub“. Die Möglichkeiten sind sehr weit gefasst und am Ende landen wir wahrscheinlich sowieso nochmal ganz woanders….. wo uns die Nase eben hintreibt.

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Kommentare: 3
  • #1

    Bella (Dienstag, 05 September 2017 22:30)

    Auf eure Zeit in Kyoto bin ich gespannt!! Ich kenne es nur von "lesen" her aus den Mangas früher.
    Bin gespannt, was ihr vom Manga-Museum erzählt. ;))

  • #2

    Steffi (Mittwoch, 06 September 2017 19:46)

    Ich bin ja soooo neidisch. �

  • #3

    Lea (Mittwoch, 06 September 2017 22:21)

    Ja es wird spannend, wie das echte Kyoto dann wohl so ist :)
    Und Hasi es tut mir leid das sagen zu müssen, aber ich denke du wirst zu recht neidisch sein ;) Es wird toll aber ich werde euch so gut es geht teil haben lassen :)

2.Stop Kanagawa

Nicht weit von Tokyo entfernt liegt die Präfektur Kanagawa. Genau genommen gehört diese Region sogar noch zum Ballungsgebiet Tokyo. Dennoch wird uns hier nicht ganz so viel Trubel erwarten, wie im Zentrum der Megametropole.  Angrenzend an das Meer werden wir hier etwas Seeluft tanken und 2 Nächte in einem Guesthouse verbringen. Von Tokyo mit dem Zug werden wir nur ca. 45 Min brauchen.

Ziel dieses Zwischenstops ist, dass wir am nächsten Tag einen Ausflug zu Japans höchstem und bekanntesten Vulkan machen wollen.  

Mit 3776,24m über dem Meeresspiegel ist er seit 2013 Teil des Weltkulturerbes.  Hier gibt es unzählige Wanderrouten auf den Schnee bedeckten Gipfel und um den Vulkan herum. Man kann eine tolle Landschaft bestaunen und zahlreiche Onsen (heiße Quellen) und Teehäuser laden zum Verweilen ein. Außerdem gibt es hier das Thal des großen Dampfes. Hier kann man Eier  essen, welche die Lebenszeit um 7 Jahre verlängern sollen, und das pro Ei! Das sogenannte Kuro - tamago (schwarzschalige Ei) wird in den heißen Quellen zubereitet und erhält durch die Schwefeldämpfe seine Färbung. Schade allerdings, dass man nicht mehr als 2 1/2 davon essen darf, denn sonst wird es giftig. 

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1. Stop Tokyo!

Gleich unser 1. Stop in Japan ist die Metropole Tokyo! Fast 9 1/2 Millionen Einwohner hat die Hauptstadt des Landes.  Eine hoch entwickelte Infrastruktur, modernste Technik und Einkaufscentren, oberirdisch und unterirdisch, soweit das Auge reicht. Aber auch traditionell hat Tokyo Einiges zu bieten. Kaum eine andere Stadt schafft einen derart breiten Spagat zwischen Hightech und Tradition. Tempelanlagen zwischen Wolkenkratzern oder eine Ruheoase im Park des kaiserlichen Palastes nicht weit entfernt, von der größten Kreuzung der Welt.  Wir kommen am Morgen gegen 9 Uhr hier an und werden zwei Übernachtungen in einem hübschen, kleinen Hostel haben. Natürlich reicht die Zeit vorne und hinten nicht für diese Megastadt. Immerhin haben wir am Ende unserer Reise auch nochmal zwei Tage hier. 

 

Es gibt Einiges auf unserer Liste für Tokyo. Wir haben uns entschieden nicht vorher fest zu legen, was genau davon jetzt gemacht wird und was nicht. Wir lassen es auf uns zukommen und gucken wonach dann vor Ort der Sin steht. 

 

Also was gibt es für Möglichkeiten in Tokyo? Kurz gesagt.... Jede!

Ein erfolgreicher Tag beginnt ja bekannter Maßen mit einem vernünftigen Frühstück! Um dieses auf traditionelle japanische Art zu sich zu nehmen bieten sich nichts besser an, als der "Tsukij Outside Market" Das ist der alte traditionelle Fischmarkt. Die großen Fischhändler mit ihren Auktionen (z.B. riesiger Tunfische) sind Ende 2016 nach "Toyosu" umgezogen. Der neue Fischmarkt mit moderner Technik und mehr Platz. Allerdings sind die meisten Händler mit ihren Restaurant in Tsukij geblieben. Einige Restaurants bestehen nur aus einem Bretterverschlag mit 6 Hockern. Jedoch gibt es hier das beste, günstigste und frischeste Sushi und oben drauf traditionelle alte Fischmarktatmosphäre! Aber vorsicht! Nicht zu spät antanzen, denn wenn der Fisch alle ist hat der Sushikoch auch schonmal vor dem Mittag Feierabend!

Gut gestärkt kann es also los gehen, die Stadt erkunden! 

An oberster Priorität steht natürlich Lars' Wunsch, hier ein klassisches Judotraining mit an zu sehen. Es gibt zwei "Hallen" die uns in unseren Reiseführern empfohlen wurden. Zum einen den "Nippon Budokan", eine Halle in der verschiedenste Kampfsportler trainieren. Vom Sumoringer bis zum Ninjakämpfer. Sicher wäre es auch für mich interessant nicht nur Judo zu sehen, sondern auch ander Sportarten. Das Training ist hier eine öffentliche Angelegenheit und Jeder der will darf vorbei kommen und sich das Geschehen an sehen. Die zweite Möglichkeit ist die "Kodokan" Judohalle. Eine reine Judohalle, in der Lars sicher das Herz auf gehen würde! Ich bin nicht sicher, ob ich ihn dort so schnell wieder raus kriegen würde. Ein wenig sehe ich dadurch unsere Tokyo Stadttour gefährdet.... nicht dass er einfach da bleibt und nie wieder weg will.... aber ich hab da noch ein Ass im Ärmel! 

Das Ninja Lokal! Irgendwann bekommt Lars auf jeden Fall nen fetten Kohldampf bei so viel Judo! Was passt dann besser, als ein Lokal geführt von einem Kampflustigen Ninjaclan, bei dem man nie weiß ob zwischen Hauptgang und Nachtisch vielleicht eine Rauchbombe gezündet wird und die ultra Kampfaktion ausbricht!?

Nach so viel Trubel haben wir 2 Möglichkeiten etwas Ruhe zu bekommen. Zum einen mit der kleinen Stadttour einer anderen Art. Tokyo Cruises fährt uns in kleinen Boten auf dem Sumida Fluss durch die Stadt, bis zum "Hama Rikyu Park" . Oder aber wir setzten uns gemütlich in den "Shinjuku gyoen". Ein großer Stadtpark mit verschieden gestalteten Gartenanlagen und jeder Menge Ruhe, Direkt anschließend an diesen Park gäbe es auch Tokyos Buchviertel, sollte etwas Zeit zum gemütlichen Schmökern  übrig sein. Denn englische und deutsche Bücher sind in diesen Läden keine Seltenheit! 

Wo wir grad beim Schmökern sind... auch an Plattenläden hat Tokyo einiges zu bieten! Sowohl neue Platten in Läden wie "bonjour records", als auch gebrauchte Kostbarkeiten wie im "Disc Union" sind zu finden. Hier wird Lars dann viel Überzeugungsarbeit leisten müssen mich weiter zu schleppen! Doch auch er hat ein Ass im Ärmel! Genau genommen sogar zwei Asse! Zum einen den "Fujifilm Square"  , eine Ausstellung zur Geschichte von Fujifilm inklusive einer Ausstellung japanischer Landschaftsfotografin und das sogar kostenlos. Oder aber das "Tokyo Photographic Art Musem". 

Sicher brauchen wir dann auch mal eine Pause und einen Kaffee zum Verschnaufen. Hier gibt es unzählige Alternativen. Eine wäre zum Beispiel das "Stay Happy Cafè".  Hier sitzt man auf gemütlichen Stühlen (auf dem Fußboden) an einem Tischchen auf Tatami Matten, isst Hausgemachten Kuchen und trinkt dazu leckeren Kaffee. Nebenbei liest man in einem der unzähligen Bücher. 

 

Sollten wir dann doch endgültig die Nase voll haben, von dem Trubel der Großstadt könnten wir uns auch an den Stadtrand begeben. Zum

"Mitake - San" dem heiligen Berg. Hier gibt es auf kleinen Wanderwegen eine tolle Landschaft zu erkunden. Man kann zu Fuß zu Fischreien marschieren. Vorbei an Freeclimbern, Yuzobäumen und Rettich - und Kohlrabibeten. Und abschließend gibt es dann eine leckere kräftigende Nudelssuppe.

 

Tokyo wir freuen uns auf dich! 

Links aus dem Bild raus, geht es Richtung Mitakesan, welcher ca. 2h Zugfahrt entfernt liegt. Trotz der Entfernung gehört er noch zur Metropolregion Tokyo!

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Geldtausch

Vor ein paar Tagen war es endlich soweit! Unser Urlaubsgeld ist eingetroffen! In den heimischen Banken war es leider nicht möglich, japanische Yen zu bekommen also griffen wir auf die deutsche Reisebank zurück und bestellten unsere Moneten dort.  1€ entsprechen grob umbegrechnet 100 Yen. Also ein ordentlicher Batzen Geld, der uns da geschickt wurde. Die Scheine fassen sich hochwertig an und sind schön gestalten. 

Auf dem 1000 Yen Schein ist der Fuji und die Kirschblüte zu sehen. Auf der anderen Seite Noguchi Hideyo, ein bekannter japanischer Arzt und Mikrobiologe.

Auf dem 2000 Yen Schein ist ein Bild von dem ersten psychologischen Roman der japanischen Literaturgeschichte, auf der anderen Seite ist ein Eingangstor im chinesische Stil  zu einer Burg, welche in der japanischen Geschichte eine wichtige Rolle gespielt hat.

Auf dem 500 Yen Schein sieht man eine Zeichnung von Ogata Korin. Ein japanischer Maler und Lackkünstler. Wenn man den Schein wendet, ist ein Portrait von Higuchi Ichiyō zu sehen. Sie war eine japanische Schriftstellerin, welche viele literarisch bedeutsame Werke hervorbrachte.

Auf dem 10000 Yen Schein ist Fukuzawa Yukichi zu sehen. Ein Autor, Übersetzer und politischer Philosoph. Er soll eine große Rolle bei der Modernisierung Japans gespielt haben. Auf der anderen Seite des Scheins ist ein Phönix zu sehen, welcher für einen bestimmten buddistischen Tempel steht.

 

Es wird sicher total komisch so große Summen aus zu geben und ich wette das ein oder andere Mal versuche ich sicher mich davor zu drücken. Doch innerhalb der 3 Wochen werden wir uns schon irgendwie daran gewöhnen. Ich bin auch schon gespannt, wie die Münzen aussehen werden!

 

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Kommentare: 2
  • #1

    Üte (Freitag, 18 August 2017 21:43)

    Liest sich ja wieder mega spannend. Also mein Tag beginnt auf jeden Fall auch mit einem leckeren Frühstück. ....aber Fisch und Sushi? Uih...das dann doch eher nicht....

  • #2

    Bella (Montag, 28 August 2017 19:30)

    Also jetzt mal ohne Scheiß...ich könnte mich nicht entscheiden, was ihr da unternehmt sollt xD klingt suuuper interessant, was man da in Tokyo alles so erleben kann.
    Bin echt gespannt, wofür ihr euch vor Ort dann entscheidet.

Die Route STeht fest!

NOCH 31 TAGE!

Wirklich Wahnsinn, wie schnell die letzte Zeit verflogen ist! Wir haben Reiseführer gewälzt ohne Ende. Dicke, Dünne, Alte, Neue.... jede Seite genauestens studiert, um auch ja nichts zu übersehen! Mit jeder Seite ist die Vorfreude gestiegen. 

Dann endlich, als die genaue Route feststand machten wir uns auf die Suche nach geeigneten und vor allem auch bezahlbaren Unterkünften, denn Japan ist  wahrlich kein günstiges Reiseland. Ein Ort an der Küste des Japanischen Meeres haben wir sehr schnell wieder von unserer Liste gestrichen, da es dort keine Unterkunft für  unter 500€ pro Person, pro Nacht gab. Das muss nun wirklich nicht sein, denn dafür hatten wir noch genügend Alternativen auf unserer "Wunschliste" . 

Bei zwei Unterkünften war es dann mit der Buchung etwas schwerer. In einem Fall mussten wir einfach nur etwas Geduld beweisen, um eine Unterkunft in unserem Budged zu finden. Was dann ca. 8 Woche später der Fall war. Ein wahres Schnäppchen ist uns dort gelungen! Anstatt 350€ für eine Nacht für zwei Personen zahlen wir nun nur 85€.... Geduld ist eben doch manchmal eine Tugend für die Geldbörse!

Die zweite Buchung die uns dann noch fehlte war mitten in der Natur. Wir möchten gerne in einem Natürschutzgebiet in der Präfektur Ehime in der Nähe von Uwajima Canyoning machen. In einem unserer Reiseführer wurde sogar eine Internetseite dafür angegeben. Leider ist diese aber nur auf japanisch und der google Übersetzter hat so einigen Kauderwelsch ausgespuckt, beim Versuch diese zu übersetzten. Glücklicherweise konnte ich aber eine E-Mail Adresse entdecken. Dort hab ich also eine Mail mit unserem Anliegen hingeschickt und promt eine sehr freundliche Antwort bekommen. So hatten wir dann unsere letzte Unterkunft, inklusive ganztägigem Canyoning Ausflug auch endlich gebucht. Wer uns kennt, fragt sich jetzt sicher, warum wir überhaupt schon alle Unterkünfte gebucht haben. Das hat einen ganz einfachen Grund Bei den Japanern ist es nicht üblich, dass man Abends in ein Hotel oder Hostel kommt und sagt "Ich hätte gerne ein Zimmer." somit ist es dann gut möglich, dass man ohne Dach über dem Kopf da steht, wenn man es drauf ankommen lässt.  Also sind wir in diesem Fall ausnahmsweise einfach mal auf Nummer sicher gegangen. 

Die Route steht nun genauso wie auf dem Bild zu sehen. Um die Wartezeit sinvoll zu überbrücken, werde ich euch jeden unserer 8 Orte einzeln Vorstellen, inklusive möglicher Aktionen, die man dort machen könnte. Jetzt wird es also wieder spannend im Blog und ich freu mich darauf die Vorfreude mit euch zu teilen :-)

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Kommentare: 3
  • #1

    Üte (Freitag, 18 August 2017 21:50)

    Oh man, bei dieser Route seid ihr ja immer auf Achse. Ich finde es aufregend und toll, dass ihr dies zusammen erlebt. Ich hätte zu viel Angst. Ihr erlebt bestimmt unheimlich viele Dinge und bekommt tolle Eindrücke.....Klasse!

  • #2

    Mutti und Papa (Sonntag, 20 August 2017 16:02)

    Mensch, das werden ja wieder sehr aufregende Tage und Wochen. Nicht nur für euch als die Reisenden, sondern auch für uns. Wir werden täglich euren Reiseberichten entgegenfiebern. Toll! Wir freuen uns schon.

  • #3

    Bella (Montag, 28 August 2017 19:39)

    Bald geht's loooooos!! ;))
    Nicht mehr lang hin. Baloo und ich sitzen dann abends auf der Couch und ich werde ihm natürlich all eure Abendteuer vorlesen, damit er auch ja weiß, was ihr so macht. :)

Japan

Im September werden wir uns für 3 Wochen in das Land der aufgehenden Sonne begeben. 12 Stunden Flug bringen uns dann in eine völlig neue Welt. Kaum englisch sprechende Menschen, rülpsen und schmatzen als Zeichen guten Benehmens, schlafen auf dem Fußboden, essen auf dem Fußboden sitzend an einem flachen Tisch. Wir werden viel dazu lernen, tolle Landschaften entdecken und einen gewaltigen Kulturshock kriegen! 

 

Die Flüge sind bereits gebucht. Für die Fortbewegung im Land selbst haben wir uns den Japan Railway Pass organisiert. Mit diesem Ticket können wir zu einem Pauschalpreis diese 3 Wochen so viel wie wir wollen mit den Zügen der Japan Railway Bahn fahren. Welche so ziemlich die Hauptzüge abdeckt. Unter anderem auch die Hochgeschwindigkeitszüge, die sogannten Shinkansen, welche bis zu 400Km/h fahren! 

 

Jetzt geht es ans Eingemachte und wir müssen fest legen, wo wir überall hin wollen. Auf Grund der Größe des Landes haben wir bereits die nördlichen Regionen um die Insel Hokkaido ausgeschlossen. Das würde zu viel werden und in Stress ausaten, das will ja auch keiner. Von Tokyo wird es also ausschließlich gen Süden gehen und irgendwann dann wieder zurück, da unser Rückflug auch von Tokyo startet. 

 

Die Planung läuft.....

Was sagt ihr dazu?

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Kommentare: 1
  • #1

    Üte (Freitag, 18 August 2017 21:55)

    Viel Spaß euch beiden bei der Planung. Nicht mehr lang und ihr sitzt im Flieger....Freue mich auf deine Berichte....